Häusliche Pflege oder Pflegeheim - ein Überblick

Häusliche Pflege oder Pflegeheim - ein Überblick

Wir werden immer älter. Auf den einzelnen bezogen ist das nicht unbedingt ein Anlass zur Sorge. Schließlich stehen die Zeichen gar nicht so schlecht, dass viele Menschen in Zukunft auch im hohen Alter noch erstaunlich fit sein werden. Auf der anderen Seite sorgt der demografische Wandel dafür, dass immer mehr Menschen Pflege bedürfen. Das bekräftigt eine Studie, die die Tagesschau zitiert. Damit stehen auch zunehmend Betroffene und Angehörige vor der Frage, wo diese Pflege stattfinden soll.

Noch ist die Zahl derjenigen, die zu Hause in den eigenen vier Wänden betreut werden groß. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren es 2013 mehr als zwei Drittel aller Pflegebedürftigen in der Bundesrepublik. Davon wiederum wurde der größte Teil allein von den Angehörigen versorgt. Doch welche Kriterien spielen eigentlich eine zentrale Rolle, vergleicht man Pflege zu Hause und in einem Pflegeheim? Der folgende Artikel soll die Entscheidung etwas leichter machen.

Betreuung

Professionelle Pflege im Pflegeheim, Pflege allein durch die Angehörigen zu Hause oder eine Mischung von professioneller und privater Pflege in den eigenen vier Wänden? Es gibt mehrere Varianten der Betreuung von pflegebedürftigen Personen.

Die Betreuung zu Hause allein durch die Angehörigen hat den Vorteil, dass sich die betroffenen Menschen nicht in die Hände von Fremden begeben müssen. Allerdings ist oft irgendwann der Punkt erreicht, an dem Angehörige nicht mehr die Möglichkeit oder die Kraft haben, ohne fremde Hilfe für die Pflege ihrer Liebsten zu sorgen. Hier besteht die Möglichkeit, zusätzlich auf professionelle Pflegekräfte für die ambulante Pflege zurückzugreifen. Die Vor- und Nachteile einer solchen Betreuung im Vergleich mit einer Unterbringung im Pflegeheim sind die folgenden:


+ Die Pflege erfolgt teilweise durch Angehörige und ist somit vertraulicher und oft intensiver.
+ Sie kann individuell bestimmt und zwischen Pflegepersonal und Angehörigen abgesprochen werden.
- Pflegeheime sind in der Regel besser ausgestattet mit Geräten und anderen Hilfsmitteln.
- Im Notfall ist in einem Pflegeheim sofortige ärztliche Hilfe gewährleistet.

Abgesehen davon, für welche Variante sich Betroffene und Angehörige entscheiden, gibt es Momente, in denen eine Betreuung in einem Pflegeheim zwingend erforderlich ist. Dann sollte man besser nicht zu lange warten, bevor es zu folgenreichen Unfällen kommt. Zu beachten ist in jedem Fall, dass Pflegeheime oftmals nur mit wenig Personal ausgestattet sind. Leider passiert es häufig, dass zwei oder drei Pfleger 30 Patienten betreuen – ein Grund dafür, dass sich viele Experten erst einmal für die Pflege zu Hause aussprechen. Mittlerweile werden jedoch auch Bewertungen von deutschen Pflegeheimen vorgenommen, damit sich Betroffene ein Bild von der jeweiligen Situation machen können.

Kosten

Auch wenn sich viele Menschen gerade beim Thema Pflege ungern mit Geld beschäftigen müssen, spielt dieses doch meist eine wichtige Rolle. Dabei gilt in aller Regel, dass die Pflege zu Hause weniger kostenintensiv ist als die in einem Pflegeheim.

Die Kosten für ein Pflegeheim gliedern sich in folgende Faktoren:

  • Pflegekosten: Diese Kosten für die reine Pflege übernimmt die Pflegekasse anteilig oder sogar ganz, je nachdem welche Pflegestufe vorliegt.
  • Unterbringungskosten: Dabei handelt es sich gewissermaßen um die Raummiete. Sie ist von den Betroffenen selbst zu tragen.
  • Verpflegungskosten: Auch sie müssen selbst getragen werden.
  • Investkosten: Mit den Investkosten werden Betroffene zum Beispiel an den Abschreibungskosten für Gebäude beteiligt. Ihre Höhe ist nicht zu unterschätzen.

Aus dieser Auflistung wird schon deutlich, dass ein großer Teil der Kosten in einem Pflegeheim von den Insassen selbst bezahlt werden muss. Haben diese dafür nicht die ausreichenden finanziellen Mittel, müssen Angehörige oder auch das Sozialamt einspringen. Dabei laufen diese Kosten zu mehr als zwei Dritteln weiter, wenn die betreffende Person zum Beispiel vorübergehend in ein Krankenhaus verlegt wird.

Die ambulante Pflege bietet demgegenüber den Vorteil, dass sich ihr Umfang individuell bestimmen lässt. So ist nicht zuletzt mehr finanzielle Flexibilität gewährleistet.

Weitere Punkte

In einer vertrauten Umgebung bleiben zu können, ist für viele ältere Menschen ein entscheidender Vorteil der Pflege in den eigenen vier Wänden. Dieser Faktor kann sich sogar positiv oder negativ auf den Gesundheitszustand des Betreffenden auswirken. So gibt es Personen, die nach dem Umzug ins Pflegeheim depressiv werden, weil ihnen ihre Wohnung und die gewohnte Umgebung fehlen. Außerdem entsteht dabei schnell der Eindruck, den letzten Rest Selbstständigkeit abgegeben zu haben. Dagegen genießen andere Personen noch deutlich länger ihr Leben, allein weil sie nicht in eine neue Umgebung umziehen müssen und ihren Haushalt teilweise noch alleine führen können.

Vergessen werden sollte nicht, dass es immer auf die eigenen Voraussetzungen ankommt, gerade finanziell: Pflegeheim ist nicht Pflegeheim, das müssen viele Menschen am eigenen Leib erfahren. Wer gut betucht ist, kann sich den Aufenthalt in einer Seniorenresidenz leisten, die ihren Insassen viel Komfort und Annehmlichkeit bietet. Oft erhalten Menschen hier geräumige Zimmer, die sie sich wie ihr eigenes Zuhause einrichten können. Mit weniger Geld auf dem Konto sieht die Sache häufig anders aus. Dann bleibt unter Umständen nur der Umzug in ein schlecht ausgestattetes Altersheim mit zu wenig Personal und ausschließlich Mehrbettzimmern.

Für die Entscheidung zwischen Pflege zu Hause und in einem Pflegeheim spielt also auch der Aspekt eine Rolle, welche Pflegeheime zur Auswahl stehen.

Vorsorge macht sich bezahlt

Pflegebedürftigkeit im Alter kann jeden treffen und es gibt kaum Wege, ihr vorzubeugen. Sinnvoll ist es allerdings, sich frühzeitig um eine finanzielle Vorsorge zu kümmern. Diese macht sich sowohl bei ambulanter Pflege als auch beim Aufenthalt in einem Pflegeheim bezahlt.

Nicht zuletzt entlastet die eigene Vorsorge die Angehörigen. Denn müssen diese für umfangreiche Pflegekosten aufkommen, kann das für sie schnell eine schwere finanzielle Bürde darstellen. Haben Betroffene genug Geld zur Verfügung, so bleiben selbst dann mehr Wahlmöglichkeiten, wenn eine Pflege in den eigenen vier Wänden wirklich keine Option mehr darstellt.

 

Bildquellen:
Abbildung 1: © geralt (CCO-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2: © kimheimbuch0 (CCO-Lizenz) / pixabay.com

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Dipl. Kfm, Markus Schmidt, therapeutenfinder.com, 20354 Hamburg
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