Mir geht es mies und das ist gut so!

Mir geht es mies und das ist gut so!

Die neue Devise: Raus aus der Optimierung! 

Leben in der Warteschleife

„Was macht man, wenn man sich als Versager fühlt? Wenn die Schwächen und Niederlagen Gedankenkarussell spielen, einen quälen?“

Diese Frage höre ich im Rahmen meiner Beratungen immer wieder.

Ich habe darauf immer die gleiche Antwort:

Fühlen Sie sich als Versager!

Coaches und Therapeuten erzählen uns in der Regel, das Ziel des Lebens sei es, glücklich und erfolgreich zu sein und wir haben es in der Hand, dieses Ziel zu erreichen. Wir müssen nur strebsam sein. Alles drängt auf Optimierung. Wir leben in einer auf Erfolg getrimmten Gesellschaft. Wenn wir nicht zufrieden und glücklich sind, müssen wir wenigstens danach streben!

Meiner Erfahrung nach schafft man sich so ein Leben in der Warteschleife.

Mal ehrlich, nervt es nicht unglaublich, sich eine halbe Stunde das Gedudel der Warteschleife anzuhören, um dann beim falschen Operator zu landen, der einen mit aalglatter Freundlichkeit in die nächste Warteschleife vermittelt?

Ein solcher Telefonanruf ist schon nervig! Wollen wir dann unser Leben so führen?

Zirkel des Lebens

Ihre Gedanken drehen sich im Kreis? Sie fühlen sich abgeschlagen, matt, sind traurig und haben keinen Antrieb?

Wer sich so fühlt, hat große Verluste erlebt, musste Verletzungen aushalten, ist trotz großer Mühen gescheitert. Damit hat man sich ein Anrecht auf Trauer erarbeitet!

Nicht nur ein Anrecht … es ist ein Grundbedürfnis des Lebens. Schauen Sie in die Natur!

Dort ist alles in seinem Element. Wenn die Ernte eingefahren ist, geht die Natur in den Winter. Sie nimmt sich Zeit, um neue Kräfte zu sammeln. Das Schwache stirbt ab. Das Neue wird aktiviert. Viele Samen erhalten erst durch den Kälteschock den Weckruf! Es wird aufgeräumt, umsortiert. Auch wenn wir es nicht sehen: Der Winter ist für die Natur ein Kraftakt, eine Zeit der leisen, intensiven, inneren Arbeit: Nachsorge des alten Jahres, Vorsorge für das kommende.

Die Schamanen, die dieser natürlichen Ordnung noch sehr nahe waren, sehen in der Depression eine Initiationszeit – eben eine Winterzeit!

Initiation ist die Zeit der Einführung. Sie ist eine Vorbereitung darauf, in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden oder in einen anderen Seinszustand aufzusteigen. Es ist die Zeit der Bewusstwerdung, ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin, eine Entscheidung treffen zu können, die letztendlich zu Veränderung führen wird, in einen neuen Lebenskreis.

Die Depression (an der Stelle ist nicht von der klinischen Depression die Rede!) fährt den Körper runter. Man hat keine Kraft mehr, sich dem täglichen Kampf zu stellen. Wir können das als Krankheit verstehen. Unsere Ahnen dagegen verstanden in der Depression eine wichtige Phase auf dem Weg zum nächsten Frühling.

Der Hormonhaushalt wird auf Winterschlaf umgestellt!

Vom Schamanen zum Buchhalter

Wer am Ende des Monats seine Buchhaltung abschließt, tut das in der Regel nicht, indem er die offenen Rechnungen und Quittungen in einem Kasten verstaut, den er möglichst außer Sichtweite versteckt.

Man macht Kassensturz!

Daraus kann sich die Erkenntnis ergeben, dass man pleite ist. Gut, nun weiß man Bescheid. Der aktuelle Ist-Zustand ist nicht berauschend, aber der muss nicht so bleiben!

Aber vielleicht ist es auch gar nicht der Ist-Zustand sondern nur ein Teilaspekt!

Es kann doch sein, dass zwar im Kassenbuch eine Null steht, vielleicht sogar eine rote Zahl, aber wenn man vom letzten Geld für 10 Euro pro Stück 2.000 T-Shirts gekauft hat, man diese bedrucken und dann für 50 Euro das Stück verkaufen wird, ist die Bilanz eine andere!

Sie fühlen sich als Versager?

Dann mag ihre Kasse leer sein. Aber Ihr Erfolg besteht nicht aus dem Inhalt dieser Kasse!

Beurteilst du noch oder lebst du schon?

Das Leben wird nicht … das Leben ist!

Glück ist ein Ist-Zustand!

Eine einfache Erkenntnis, die nur schwer umzusetzen ist. Was wir leben, sieht in der Regel anders aus. Wir beurteilen unser Leben. Wir bewerten es. Dabei orientieren wir uns im Außen.

Die Gesellschaft sagt uns:

Du bist, was du tust. – Ergo leisten wir nie genug und geraten in die Mühlen des Hamsterrads.

Du bist, was du hast! – Ergo haben wir nie genug! Besser geht immer!

Du bist, was Andere in dir sehen. – Ergo bin ich nie gut genug. Der Andere sieht immer nur einen Teil und kann mich nie in meiner Gänze wertschätzen!

Tatsache ist: Wir haben viel! Wir leisten viel! Und dafür verdienen wir Wertschätzung!

Wenn wir nun in unserem Leben an einen Wendepunkt kommen, an dem die Seele spürt, eine Änderung, gar eine Transformation steht an, versucht sie Kassensturz zu machen. Und den sollten wir mit unseren Augen und nicht mit den Augen der Anderen machen.

Das Gewicht des Lebens

Eine Getränkekiste mit 6 vollen Glasflaschen wiegt in etwa 7 Kilo.

Ein Kind im Alter von anderthalb Jahren wiegt ungefähr 12 Kilo.

Um mal ganz politisch unkorrekt zu sein: Eine Frau kann (offiziell) keine Getränkekiste ins Haus schleppen. Eine Mutter dagegen trägt ihr anderthalbjähriges Kind ohne Probleme in die Wohnung in den vierten Stock.

Haben Sie sich über diese kleine Ungereimtheit mal Gedanken gemacht?

Und haben Sie sich darüber Gedanken gemacht, was Sie durch Ihr Leben schleppen?

Wenn es schwer ist, sind es Wasserkisten. In einem Land, in dem sauberes Trinkwasser aus dem Hahn kommt, kann man das abstellen. Müssen Sie Wasserkisten schleppen oder gibt es Alternativen?

Aber auch wenn Sie es nicht ändern können, offensichtlich können Menschen schwer tragen, es muss sich nur lohnen!

Neu gewichten!

Alles, was wir ins Leben hineingeben, ist eine Saat, die aufgehen wird. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, wenn wir Disteln sähen, werden wir keinen Weizen ernten!

Daraus können wir schließen: Wenn wir unseren Gefühlen mit Härte begegnen, werden diese Gefühle hart. Dabei können Gefühle der Strom des Lebens sein, weich, anschmiegsam, gleichzeitig so mächtig, dass sie uns an die Orte unserer Berufung tragen.

Sie fühlen sich als Versager? Dann ist das so.

Begegnen Sie Ihren Gefühlen nicht mit einem harten Urteil! Gefühle in Frage zu stellen, sie abzuwerten, bedeutet, sich selbst in Frage zu stellen, sein Ich nicht so anzunehmen, wie es sich einem präsentiert. In dieser Präsentation liegt aber eine Botschaft.

Wenn Gefühle uns überschwemmen, die Gedanken uns scheinbar überfluten, sagt die Psyche, dass eine Zeit angebrochen ist, um die Ernte einzufahren. Das Gehirn will sortieren, einordnen, dem ganzen einen Sinn geben. Neurologisch gesehen ist ihr Hippocampus aktiv.

Der Hippocampus kann Zensor sein, Richter.

Man kann ihn aber auch zu einem Mentor machen.

Helfer, Berater, Beistand – ist es nicht das, wonach wir uns im Leben sehnen?

Genau für diese Umdenkarbeit eignet sich die Schreibtherapie. In der Biografiearbeit lernt man, sich eine neue Brille zuzulegen, die Brille des liebevollen Umgangs mit sich selbst.

Raus aus der Warteschleife

Ein Versager sein ist eine Verwundung. Kümmern Sie sich um diese Wunde. Betreiben Sie Selbstfürsorge. Nehmen Sie sich in den Arm. Verzeihen Sie sich, was auch immer Sie glauben, falsch gemacht zu haben!

Jetzt hätte ich beinahe geschrieben: Dann wird alles besser!

Aber das wäre ja wieder so ein Leben in der Warteschleife. Ich muss etwas tun, damit es mir besser geht, damit ich glücklich, zufrieden, erfolgreich bin.

Dabei ist eine Umarmung so schön und gehört gewürdigt. Umarmt zu werden ist bereits Glück, das einen zufrieden sein lässt. Sich selbst zu umarmen ist für die meisten Menschen noch dazu ein großer Erfolg!

Wer sich selbst umarmt, säht Weizen! Überlassen Sie die Disteln den Anderen!

Genießen Sie den Ist-Zustand.

Wir leben in einer dualen Welt, in einer Welt, in der Münzen zwei Seiten haben! Daraus folgt, immer wenn das Leben schrecklich ist, ist da auch eine Seite, die schön ist. Suchen Sie den Erfolg nicht in der Zukunft sondern im Hier und Jetzt!

Sie sind bereits glücklich! Erkennen Sie sich selbst und verlassen Sie die Warteschleife!

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Christiane Kerbeck, Schreibtherapeutin, , 93109 Wiesent
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, 93109 Wiesent
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