Klimagipfel in der Apotheke

Klimagipfel in der Apotheke

Ute Jürgens, KomMed@freenet.de

Das können wir besser: Klimagipfel in der Apotheke

Kopenhagen - eine Enttäuschung? Wenn die große Politik es nicht schafft, fangen wir doch im Kleinen an: Was wollen wir für die Gesundheit aller in der Apotheke tun?

Die Apotheken heute sind nicht in erster Linie auf Umweltfreundlichkeit ausgerichtet. Da es bei ökologischem Handeln im Kern um Gesundheit geht, stehen jedoch auch wir in der Verantwortung. Wenn die Staaten aller Welt sich nicht auf Verträglichkeit einigen können, heißt das, nicht zu resignieren, sondern sich selbst – im Kleinen – zu engagieren. Berufen Sie als PTA einen Klimagipfel in Ihrer Apotheke ein, überlegen Sie zusammen mit den Kolleginnen, was Sie gesundheitsfreundlicher gestalten können. Wichtig ist es, dass sich keiner zu einem speziellen Verhalten zwingt, sondern immer soweit geht, wie seine Motivation reicht. Umweltschutz soll keine lästige Aufgabe sein, man kann sich langsam umgewöhnen, wenn man spürt, dass es um die Gesundheit Aller jetzt und für Ihre Nachkommen geht. Ein ganz kleines Beispiel voran: Wir bekommen täglich unendlich viel Post, oft Werbung. Werfen wir die Briefumschläge weg, benutzen wir die Rückseite als Notizzettel oder nutzen wir nicht oder schlecht Zugeklebtes noch einmal? Auf diesen Vorschlag gibt es verschiedene Reaktionen: „Oh ja, toll, wir brauchen keine Notizblöcke mehr zu kaufen“, „Nein, also DAS ist ja nun wohl übertrieben, ich sammel’ doch kein gebrauchtes Papier!“ „Super, die Klebis fallen immer runter und dürfen sowieso nicht ins Altpapier, wir lassen uns gar keine mehr schenken!“ So wird es bei allen Ideen sein, nicht jede Kollegin kann mitziehen, das muss sie auch nicht.

Wenn Sie den Klimagipfel einberufen haben, bewaffnet mit Protokollformular und den bereits spontan gesammelten Ideen der Kolleginnen, wandern Sie in Gedanken von der Offizin bis ins Labor einmal durch alle Räume. Wenn Sie sehr ins Detail gehen, teilen Sie sich am besten in Paare auf, die jeweils einen Raum übernehmen, achten Sie dabei auf Mischung der Berufe, um das Ganze von diversen Perspektiven aus anzuschauen. Die Leitlinie: „Was ist gesundheitsschädlich für die Umwelt und damit für uns selbst?“ Es fängt bei ganz einfachen Dingen an, wie z.B. der Frage ob immer und überall, auch in Lagerräumen das Licht brennen muss und hört bei der Beratung im Handverkauf auf.

Starten wir den Rundgang, ich gehe hier sehr ins Einzelne. Sehen Sie sich dabei in IHRER Apotheke um und ergänzen Sie.
Vor der Apotheke im Winter: Streuen Sie Salz, schaufeln Sie und streuen Sand? Salz schädigt Bäume, Grundwasser und gelangt so auch in unsere Nahrungskette. Vielleicht können Sie Salz mit Sand mischen, wenn es nicht ohne geht? Als Nächstes die Fußmatte und die Reinigungsmittel für den Fußboden. Muss die Matte ständig in die Reinigung, ist das ungünstig und teuer dazu. Aber Halt! Kaufen Sie jetzt keine neue, sondern warten Sie bis die Alte „auf“ ist und nehmen dann eine bessere. Hier ist schon ein erster Grundsatz: Nichts Neues kaufen, solange dass Alte noch taugt, wenn es einmal da ist, kann man es auch aufbrauchen, anstatt es vor der Zeit zu entsorgen. Weiter zum HV Tisch, ich überspringe Einiges. Geben Sie grundsätzlich allen Kunden von sich aus eine Tüte oder fragen Sie: „Brauchen Sie eine Tüte?“ Auf diese Frage sagen mehr Leute: „Nein, danke, das geht schon so“ als wenn Sie fragen „Darf ich es Ihnen in eine Tüte packen?“ Ja, Sie sehen schon: Sie sparen jetzt nicht nur Tüten, sondern auch Geld, der Chef erwärmt sich langsam für Ihrem Klimagipfel nachdem er vorher bei sich dachte: „Was soll das denn nun schon wieder (tiefer Seufzer), ach lass sie bloß machen!“ Und woraus sind Ihre Tüten? Nehmen Sie immer eine, die zum Inhalt passt oder öfter mal eine größere als sein muss? Fragen Sie Ihren Lieferanten nach Papier, am besten Recycling. Das ist heutzutage nicht nur in ökomausgrau, sondern in knallweiß oder bunt und in bester Qualität zu haben.

Und wir springen weiter in die Rezeptur, in der Offizin sind mindestens noch dreißig Gelegenheiten versteckt, die finden Sie auch ohne mich. Wie lange sind die Stopfschubladen nicht mehr aufgeräumt worden? Findet sich hier noch ein Schatz? Haben Sie alte Behältnisse oder Etiketten in rauen Mengen, die Sie für den ursprünglichen Zweck nicht mehr brauchen? Wofür können Sie stattdessen aufgebraucht werden? Hier ist die Chance für einen Ideenwettbewerb im Team! Oder sogar für die Kunden? Ab mit den Gefäßen ins Schaufenster, vielleicht kann sie jemand für Bastelutensilien gebrauchen. Vom Erlös gehen Sie Essen! Übrigens: Machen Sie sich nichts draus, wenn die Gerüchteküche wie in meinem Dorf das Süppchen kocht „Diese Apotheke macht zu!“, nur weil Sie nicht mehr zu Brauchendes verkaufen bevor Sie es entsorgen.
Wir sind noch in der Rezeptur: Stehen da alte Bücher, die nicht mehr benutzt werden oder nicht mehr aktuell sind? Wie wäre es mit einer kostenfreien Annonce im Verbraucherblatt oder an der Supermarktspinnwand? Benutzen Sie bei Rezepturen neuen Zellstoff oder Einmalhandtücher oder die gewisse Rolle aus Altpapier?

Apropos Papier: Sammeln Sie Altpapier in Ihrem Container oder in Kartons, die der Großhandelsfahrer freundlicherweise mitnimmt? Oder sammeln Sie gar nicht und zahlen teuer die Extraentleerungen der Restmülltonne?

Zwischendurch mal ein paar Tipps und Bezugsquellen: Speziell für Bürobedarf und Möbel: der Memoversand, http://www.memo.de/, für vieles Andere der Waschbär, http://www.waschbaer.de/. Ihre leeren Druckerpatronen können Sie bei www.geldfuermuell.de/leergutankauf/index.php verkaufen, dort gibt es eine monatlich aktualisierte Preisliste. Druckereien bieten Visitenkarten, Flyer, usw. aus Reyclingpapier und mit mineralölfreien Druckfarben an, zum Beispiel die Firma Ökoprint.netChecklistenende

Sprechen Sie auch Ihre gewohnten Ihre Lieferanten auf ökologisches Handeln an, die Nachfrage allein kann schon etwas bewirken. Sicher kennen Sie noch andere gesundheitsbewusst handelnde Firmen, am besten aus Ihrer Region, so sparen Sie lange Anfahrtswege dafür.
Arzneimittel und Chemikalien lassen sich über unseren Apothekenpartner wepa entsorgen. Wie sieht es bei Ihnen mit Kartons, Luftkissenpolstern etc. aus? Existiert in Ihrem Ort eine Firma, die Produkte versendet? In meiner Apotheke klappt das Abholen der Polster wunderbar, ich hatte mehrere Firmen gefragt, Poliboy hat die richtige Einstellung und sagte zu. Wir sparen viel Müll der sowieso nicht in gelbe Säcke gehört, weil der Lieferant die Entsorgung nicht bezahlt hat, sondern Trittbrett fährt wie so viele Andere.

Direktlieferanten sind verpflichtet, Verpackungsmaterialien zurückzunehmen – vielleicht fragen Sie dort mal nach? Ich habe es bei zwei Genericaherstellern versucht und wurde mit Rückruf vertröstet, nach drei Wochen gibt es noch keine Antwort…

Sie finden sicher viele Möglichkeiten, um eine rundum Gesundheitsbewusste Apotheke zu werden, nebenbei kann das Ganze auch ökonomisch ein Treffer werden und trägt zu Corporate Identity und besserer Außenwirkung bei.

Veröffentlicht in PTA in der Apotheke  April 2010

Weitere Informationen:
http://www.kommed-coaching.de

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Ute Jürgens, Kommunikationstrainerin, Einzelcoach, KomMed Kommunikationstraining, Einzelcoaching Ute Jürgens bei Bremen, 28865 Lilienthal
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