Fühlen Sie sich manchmal auch wie ein Last-Esel?

Fühlen Sie sich manchmal auch wie ein Last-Esel?

Siylvia berichtet regelmässig von Ihren Aufstellungs-Erfahrungen im Selbstversuch:

Hallo zusammen

 

Wie schon im letzten Beitrag angekündigt, möchte ich euch auch weiterhin von meinen Erfahrungen in «Sachen Aufstellung» berichten.

 

Nachdem ich die erste Aufstellung tatsächlich unbeschadet überstanden hatte ;-), wurde ich etwas mutiger und nahm ein paar Monate später in meinem zweiten Selbstversuch das erste Mal an einer Gruppensitzung teil. Ich hatte bisher nur erlebt, wie eine Einzelaufstellung abläuft, aber das ganze in und mit einer Gruppe zu erleben, war für mich doch noch mal eine neue Herausforderung. Zum einen, weil ich die meisten Teilnehmer nicht kannte und zum anderen, weil ich wieder die Qual der Wahl hatte und unsicher war, welches Anliegen wohl in diesem Rahmen angebracht wäre, ohne mich komplett zu blamieren.

 

Nun, was den ersten Punkt angeht, hatte sich die Frage des Nichtkennens ziemlich schnell erledigt, denn ich fand mich in einer Gruppe wieder, die trotz der sehr verschiedenen Charaktere harmonierte und sehr respektvoll miteinander umging, so das es auch für mich relativ einfach war, mich zu integrieren. Damit schwand auch schnell die Befürchtung hinsichtlich einer eventuellen Blamage, wenn ich mich öffne oder vielleicht sogar meine Emotionen vor anderen zeige.

 

Etwas schwerer tat ich mich wieder mit der Wahl meines Anliegens und entschied mich letzten Endes intuitiv für ein Thema, was mich schon viele Jahre belastete und was sich erst langsam nach einigem Nachdenken und Analysieren der letzten Aufstellung herauskristallisiert hatte. Ich hatte nämlich schon sehr lange das Gefühl gehabt, immer einen sehr schweren «Rucksack» mit mir herum zu tragen, allerdings hatte ich keine Ahnung, was sich darin befand und wollte dieses Rätsel nun in dieser Aufstellung lösen. Ich wählte also die für mich passenden Repräsentanten zu meinem Anliegen und war sehr gespannt darauf, was diese mir zeigen würden.

 

Es wurde eine sehr lebhafte und für mich sehr emotionale Aufstellung, die mir zeigte, dass der Rucksack für die Verantwortung stand, die ich für andere und deren Verhalten und ihre Gefühle übernahm bzw. meinte, übernehmen zu müssen. In dem Bemühen, es recht machen zu wollen, verlor ich jedoch immer mehr den Bezug zu mir selbst und meinen Bedürfnissen. Resultierend aus einer Lebensituation, in der mir schon in sehr frühen Jahren die Verantwortlichkeiten für das gesamte Wohlergehen meines Umfeldes übertragen oder vielmehr aufgedrückt wurde, hatte ich dieses Muster bis ins Erwachsenenalter mitgenommen, ohne mir dessen wirklich bewusst zu sein. Am meisten berührte mich jedoch die Begegnung mit meinem «Ich», das irgendwann vor mir sass und sich darüber beschwerte, nicht gesehen zu werden und mich regelrecht «anflehte», es doch nun endlich auch mal zu beachten. In diesem Moment klickte es bei mir und es flossen auch ziemlich viele Tränen, weil mir klar wurde, dass ich dringend in meinem Leben etwas verändern musste.

Ich habe in diesem Moment begriffen, das es nicht meine Aufgabe ist, für alles und jeden die Verantwortung zu übernehmen, denn dieses Verhalten hatte sowohl im Privaten als auch im Beruflichen sehr oft dazu geführt, das ich mich nicht gut genug  fühlte und ausserdem für den «Mist», den andere verzapften, «bezahlen durfte», sowohl in emotionaler als auch in finanzieller Hinsicht. Was mich ebenfalls sehr berührte, waren die Reaktionen einiger Teilnehmenden nach der Aufstellung, die sich in diesem Verhaltensmuster wieder erkannten und mir bestätigten, wie zermürbend die Wahl zwischen dem Wohlbefinden des eigenen Ichs und dem der Umwelt sein kann.

 

 Seit dieser Aufstellung sind nun ein paar Monate vergangen und ich habe hart und immer wieder daran gearbeit (und bin immer noch dabei), dieses Verhaltensmuster zu ändern. Es gelingt mir noch nicht immer, aber zunehmend immer öfter. Dennoch gibt es immer wieder Situationen, in denen ich mich dabei ertappe, wieder in das alte Muster zurückgefallen zu sein und ärgere mich dann auch darüber, aber wie heisst es so schön. «Der Weg ist das Ziel».

 

Und wie es auf meinem Weg weitergeht, berichte ich Euch dann im nächsten Beitrag. Vielleicht habt ihr aber auch ähnliche oder andere Erfahrungen in Sachen Aufstellungen gemacht und habt Lust, darüber zu berichten, dann meldet Euch doch bei uns. Wir freuen uns auf jeden Beitrag zu diesem Thema.

 

Bis dahin sende ich Euch goldene und herbstliche Grüsse vom Bodensee.

 Sylvia

Weitere Informationen:
https://www.essenntial.com/blog/

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Margrit Senn, Traumatherapeutin (IoPT), Coach, Margrit Senn, 4000 Basel
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Margrit Senn, 4000 Basel
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