Einen Sonnenplatz für meine Mutter

Einen Sonnenplatz für meine Mutter

Ich hatte mich beim «ersten Mal» mit Margrit für eine Einzelaufstellung  entschieden, da ich sehr unsicher war, was sich mir offenbaren würde. Und ich brauchte anfangs eine gefühlte Ewigkeit, um überhaupt erst mal ein Anliegen zu formulieren, da ich mich einfach nicht für ein Thema entscheiden konnte oder wollte. Es gab so vieles, was für mich noch ungeklärt war, und da ich naturgemäss als ziemlich ungeduldiger Mensch davon ausging, das alle offenen Fragen mit einer einzigen Aufstellung beantwortet werden können, wollte ich auch sicher sein, genau das richtige Anliegen zu formulieren.

 

Nachdem ich endlich ein passendes Anliegen formuliert hatte, waren wir in den nächsten ca. 2 Stunden damit beschäftigt, dementsprechend «Antworten zu finden». Am Anfang fühlte es sich ziemlich albern an, Margrit an verschiedenen Stellen im Raum aufzustellen.  Als jedoch bereits schon nach kurzer Zeit an der ersten Position eine heftige emotionale Reaktion von Margrit erfolgte, schwand auch der letzte Rest meiner Abwehrhaltung, denn wie eine Welle kamen diese Gefühle hoch, die ich doch so gut kannte, die ich aber längst vergessen (oder verdrängt?) hatte.

 

Die mir so vertraute Einsamkeit und Traurigkeit eines kleines Mädchens, das auf seinem Stuhl in der Ecke sass, abseits vom Geschehen und ausgeschlossen aus der Gemeinschaft, das von niemandem wahr genommen wurde und für das sich niemand interessierte. Ziemlich «interessant» war auch die «Begegnung» mit meinen Eltern, über deren Verhältnis ich einiges erfuhr. Interessant insofern, als das ich eine Seite von ihnen erleben konnte, die ich bis dato so bewusst als erwachsene Frau noch nicht erlebt hatte.

 

Während ich das «Auftreten» meines Erzeugers eher noch beiläufig und ziemlich emotionslos zur Kenntnis nahm, da er in meinem bisherigen Leben niemals richtig und vor allem auch nicht dauerhaft präsent gewesen ist, war die «Begegnung» mit meiner Mutter dagegen doch um einiges mehr aufwühlender und berührte mich sehr. Denn sie «zeigte» sehr offen und unverhohlen ihre Ablehnung mir gegenüber und ich erfuhr auch den Grund für diese lebenslange Ablehnung, die ich schon latent als Kind immer wahrgenommen hatte, die aber immer hinter einer Friede-Freude-Eierkuchen-Maske versteckt wurde. Während der Aufstellung bekam meine Mutter von mir den schönsten und sonnigsten Platz im ganzen Raum und im Nachhinein wurde mir klar, das ich das die meiste Zeit meines Lebens auch in der Realität getan hatte in der Hoffnung, irgendwann jemals wahrgenommen zu werden oder vielleicht sogar Anerkennung zu bekommen statt lebenslange Ignoranz und Abwertung.

 

So erschütternd das ganze auch war, es hat mich nicht sonderlich überrascht, im Gegenteil, ich war danach sogar erleichtert. Warum? Nun, zum einen bekam ich die Bestätigung, das mich meine Gefühle die ganzen Jahre nicht getäuscht haben, und zum anderen waren nun einige offene Fragen beantwortet, so das ich endlich wusste, woran ich bin. Ich war nach dieser Aufstellung ziemlich neben der Spur und auch jetzt beim Schreiben spüre ich diesen Zustand ansatzweise wieder, aber diese Ungewissheit zumindest für diesen kleinen Teil meiner Biografie ist verschwunden. Und auch wenn die Wahrheit meist weh tut, ist diese Klarheit doch viel besser als dieses ewig Verschwommene. Abgesehen von diesen «Begegnungen» und Erkenntnissen deutete sich in dieser Aufstellung ein weiterer wichtiger Punkt an, den ich aber im Strudel der Emotionen noch gar nicht wahrgenommen hatte, der dafür aber um so deutlicher bei der nächsten Gruppenaufstellung ans Licht kam. Und davon berichte ich Euch gern im nächsten Beitrag.

Sonnige Grüsse vom Bodensee sendet euch

Sylvia 

Weitere Informationen:
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Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Margrit Senn, Traumatherapeutin (IoPT), Coach, Margrit Senn, 4000 Basel
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Margrit Senn, 4000 Basel
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