UNSER ATEM HILFT GEGEN STRESS UND SCHLAFSTOERUNG

UNSER ATEM HILFT GEGEN STRESS UND SCHLAFSTOERUNG

Rund 35 % aller deutschen Erwachsenen leiden unter Schlafstörungen. Die meisten sind psychisch bedingt: Depression, Angstzustände oder Stress. Dauer-Stress kann wiederum zu stressbedingten Krankheiten führen. Die Lösung kann ganz nah sein: in Ihrem eigenen Atem!

Die Reaktionen des Körpers auf Stress sind uralt und entstanden, als der Mensch noch Gejagter war. Hörte er ein wildes Tier brüllen, wurde sein Körper in Sekundenbruchteilen in maximale Wachsamkeit und Kampf- bzw. Fluchtbereitschaft versetzt. Heute passieren immer noch die gleichen Überlebensmuster in uns, wenn wir in Gefahr sind, aber auch dann, wenn wir uns nur in Gefahr fühlen oder anderem Stress ausgesetzt sind: Der sympathische Teil unseres vegetativen Nervenzentrums wird aktiviert. Damit erhöhen sich Herzfrequenz und die Gefäße verengen sich, so dass das Blut die Muskeln optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen kann. Gleichzeitig werden alle für den Kampf unnötigen Prozesse (wie etwa die Verdauung und Immunsystem) heruntergefahren. Der Atem wird schneller, um den Körper mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Die Erregung des Körpers fühlen wir evtl. auch als Angst.

Der Atem ist durch seine direkte Verbindung mit dem vegetativen Nervenzentrum in diese Stress-Reaktion eingebunden. Deshalb können wir ihn benützen, um unser Nervensystem wieder „herunterzufahren“, d.h. den parasympathischen Nervenstrang, der für Entspannung zuständig ist, zu aktivieren. Vielleicht haben Sie schon die Erfahrung gemacht: Wenn Sie in einer Stress- oder Angstsituation bewusst langsamer und tiefer atmen, können Sie sich beruhigen und zunehmend entspannen. Wenn wir uns allerdings in einer chronischen Stresssituation befinden, ist dies nicht mehr so leicht möglich. Das Nervensystem hängt sozusagen in seiner sympathischen Reaktion fest. Es braucht mehr als ein paar Atemzüge, um von der hohen Aktivierung herunterzukommen. Aber das wünschen wir uns dann sehnlichst!

Dauerstress macht krank

Stress sollte nicht zum Dauerzustand werden, weil er uns sonst krank macht – von Schlafstörungen, Reizmagen und –darm, Tinnitus und Hörsturz über Migräne, Asthma, Bluthochdruck hin zum Burnout, Herzinfarkt und Schlaganfall, um nur einiges zu nennen. Im Allgemeinen beeinflusst er die meisten Krankheitsverläufe negativ.

Im Stress wollen wir nur noch abschalten können...

Wenn man vom Stress gefangen ist, wünscht man sich, abschalten und zur Ruhe kommen zu können. Sport, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung u.v.a. können helfen. Oft erscheint uns aber jedes weitere „Tun“ als viel zu viel. Auch eine bestimmte Atemtechnik wäre eine Art Tun. Die gute Nachricht: Es braucht kein Tun, keine Atemtechnik. Es geht darum, Ihren Atem bewusst zuzulassen und einfach nur in seinem Ein und Aus zu begleiten. Ohne ihn verändern zu wollen. Ohne Ziel.

Alleine dadurch dass wir in unserem Tun innehalten und unseren Atem für ein paar Zyklen begleiten, bekommen wir bereits Abstand zu äußeren Stressauslösern. So können wir unseren Atem präventiv benützen, bevor wir in einem chronischen Erregungszustand festhängen: Denn in diesem Innehalten können wir uns wieder mehr zu spüren – wir können wahrnehmen, wenn der Körper z. B. Flüssigkeit braucht (wird im Stress oft vergessen, was noch zu mehr Stress beiträgt!) oder wir erkennen die Prioritäten wieder besser.

Gedankenschleifen und Erregungszustand verhindern Schlaf

Oft sind es unsere Gedanken, die uns in einem hohen Erregungszustand oder in Angst fest- und wachhalten. Wenn Sie in Ihrem Bett liegen und Gedanken Sie am Schlaf hindern, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem und steigen somit aus ihnen aus. Anfangs werden diese zwar magnetgleich Ihre Aufmerksamkeit wieder an sich ziehen – das ist kein Problem und ganz normal: Die Übung ist, immer und immer wieder sanft zum Atem zurück zu kehren. Wenn Sie nicht aufgeben, werden Sie langsam aus den Gedankenschleifen herauskommen.

Zwerchfell-Atmung als Prävention gegen viele Krankheiten

Wenn wir unseren Atem in seinem Ein und Aus bewusst begleiten, vertieft er sich meist von alleine. Brustatmer kehren manchmal spontan zur Zwerchfellatmung zurück. Die Zwerchfell-Atmung ist die physiologisch „richtige“ Atmung: Das Zwerchfell ist der stärkste Atemmuskel unseres Körpers. Wenn er sich in unserem Bauchraum wie ein Kolben im Motor auf- und abbewegt, bekommt die Lunge nicht nur mehr Platz für ihre Ausdehnung und deshalb mehr Sauerstoff. Die entstehende Atem-Druckwelle unterstützt die Herztätigkeit, stimuliert die Verdauungsorgane und „massiert“ Gefäße und Lymphgänge. Zwerchfell-Atmung sorgt für optimale Sauerstoff-Versorgung, fördert Stoffwechsel, Verdauung, Lymphfluss und stärkt Herz/Kreislauf- und Immunsystem. Unterstützung durch Atemtherapie kann es leichter machen Als Anstoß für Bewusstes Atmen kann eine Atemgruppe oder eine Einzelsitzung bei einem Atemtherapeuten sehr hilfreich sein. Dort bekommen Sie dafür Unterstützung, dass eingefahrene Atemmuster und erstarrte Gefühle sich lösen können sowie das Nervensystem aus seiner Übererregung herunterfahren kann.

Manchmal ist es aber so, dass sich hinter Stress-Symptomen ein Trauma verbirgt und wir deswegen über den Atem nicht zur Ruhe kommen können. Dann braucht das Nervensystem Entladung der traumatischen Energie, um seine natürliche Regulationsfähigkeit zurück zu gewinnen. Die Traumatherapie SOMATIC EXPERIENCING? ist eine Möglichkeit hierfür.

Der Atem ist Teil unseres Körpers, gleichzeitig spiegelt er auch unsere Gefühle wieder - die Wechselwirkung zwischen Gefühl und Atem haben Sie sicher schon erfahren? Wutschnaubend... Mir stockt der Atem vor Freude...Hyperventilieren aus Angst... Der Atem ist ebenso ein Tor zu unserer Seele, zu unserer Spiritualität. Alle alten Sprachen verwenden für Atem dasselbe Wort wie für Seele oder Geist. Z. B. bedeutet das griechische Wort„Psyche“ sowohl Hauch als auch Seele.

Unser Atem ist immer HIER und JETZT. Über ihn können wir uns immer wieder in den Moment zurück bringen.

Auch Buddha lehrte Bewusstes Atmen als Methode für mehr Bewusstsein und letztlich für Erwachen. Im Anapanasati-Sutra sagt er: „...die Methode, den Atem vollkommen bewusst wahrzunehmen, wird, wenn sie beständig entfaltet und geübt wird, reiche Früchte tragen und großen Nutzen bringen...“ Wie kann dies geschehen? „...der oder die Übende ... setzt sich mit gekreuzten Beinen in einer stabilen Haltung nieder, hält den Körper gerade aufgerichtet und übt folgendermaßen: Wenn ich einatme, weiß ich, dass ich einatme; und wenn ich ausatme, weiß ich, dass ich ausatme.“ (Das ist die erste von insgesamt 16 Anweisungen zum bewussten Atmen.) (zitiert aus: Thich Nhat Hanh, Das Wunder des bewussten Atmens).

Dass die Heilkraft des Atems wirkt, wird auch zunehmend in unserem Gesundheitswesen entdeckt: In Kliniken wird Atemtherapie eingesetzt bei Herz- und Burnoutpatienten zum Abbau von Stress und Überforderungsmustern, in Schmerzkliniken zur Schmerzreduktion und in der Psychosomatik für einen neuen Bezug zu sich selbst und zum eigenen Körper. Neuerdings auch in der Neurologie.

Ich atme, also bin ich!

Vom Philosphen Descartes stammt das Zitat: „Ich denke, also bin ich“ – was ist in den Zeiten, in denen ich nicht denke? Wenn ich etwa versunken bin in den Anblick eines Sonnenuntergangs... Der Wahrheit näher ist die Aussage: „Ich atme, also bin ich!“ - WIE Sie atmen, beeinflusst weitgehend Ihre Lebendigkeit, Ihre Lebensfreude und Gesundheit. Nehmen Sie sich JETZT ein paar Momente Zeit und begleiten Ihren Atem: Wie ist er? Wer bin ich in diesem Augenblick? Brauche ich etwas JETZT?

Maria Antonia Rappay
Praxis für Stressbewältigung und Psychotherapie (HPG)
Atemtherapie, Traumatherapie, Somatic Experiencing, Gesprächstherapie

Jeden 1. Donnerstag im Monat um 19 Uhr Atemgruppe!

Wolfratshauser Str. 28, 81379 München-Obersendling
Tel. (089) 7450 0353 http://www.atem-ist-jetzt.de 
©2009, Maria A. Rappay, alle Rechte vorbehalten.

Weitere Informationen:
http://www.wege-aus-distress.de

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Maria Antonia Rappay, Heilpraktiker Psychotherapie, Traumatherapeutin, Traumatherapie - Beziehungsarbeit - Transformation, 82362 Weilheim in Oberbayern
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Maria Antonia Rappay Heilpraktiker Psychotherapie Traumatherapeutin  Traumatherapie - Beziehungsarbeit - Transformation 82362 Weilheim in Oberbayern Maria Antonia Rappay, Heilpraktiker Psychotherapie, Traumatherapeutin,
Traumatherapie - Beziehungsarbeit - Transformation, 82362 Weilheim in Oberbayern
http://www.therapeutenfinder.com/therapeuten/psychotherapie-muenchen-maria-antonia-rappay.html

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