Intelligenz als Handicap Kinesiologie und Hochbegabung

Intelligenz als Handicap Kinesiologie und Hochbegabung

Hochbegabung bedeutet, einen Intelligenzquotient (IQ) von 130 oder höher zu haben .Zwei Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen. Diese Menschen sind nicht nur besonders intelligent, Kognitive sondern haben auch ganz besondere Probleme, die andere gar nicht kennen. Ihre oft rasche Denkgeschwindigkeit ermöglicht ihnen ein schnelles Verstehen kompliziertester Sachverhalte. Im besten Fall führt das dazu, vorhandene Theorien und gesellschaftliche Vorstellungen zu überdenken, zu relativieren, abzuändern oder zu erweitern. Mit Leichtigkeit identifizieren Hochbegabte oft Probleme, die andere nur mit Mühe erkennen können.

Andererseits führt Hochbegabung aber ab der Grundschule oft zu Langeweile und Unterforderung, was sich in Arbeitsverweigerung, Verhaltensauffälligkeiten, mangelnder sozialer Integration oder auch Prüfungsängsten niederschlagen kann. Beratungsanlass bei Kindern zwischen 6 und 14 sind meistens Probleme in der Schule, die ihre Eltern oft an ihre Belastungsgrenzen bringen.

Wenn gewünscht führe ich einen Intelligenztest durch, um das vorhandene Begabungsprofil zu untersuchen. Für Kinder zwischen 6 und 14 setze ich den Hamburg Wechsler Intelligenztest 4. Auflage 2007 (HAWIK IV) nach F. Petermann und U. Petermann ein. Mithilfe des HAWIK IV lässt sich sowohl ein Gesamtintelligenzquotient als auch ein umfassendes Intelligenzprofil diagnostizieren. Nach dem Test lässt sich sagen, wie ausgeprägt der sprachliche Bereich, das logische Denken, die kurzfristige Konzentration und die Verarbeitungsgeschwindigkeit sind. Für die Beratung geben mir diese Werte verlässliche Daten eines Begabungsprofils, zeigen aber auch mögliche Probleme an. Kommen Themen wie Aufmerksamkeitsdefizit, Lese-Rechtschreibschwäche oder Rechenschwäche dazu, setze ich noch andere geeignete Testverfahren ein.

 

 

„Ich bin dumm“

Die Tests geben zwar zuverlässige Auskünfte, helfen bei Problemen aber nicht wirklich weiter. An diesem Punkt kommt in meiner Praxis die Kinesiologie ins Spiel, die sich als körperorientiertes Verfahren zur Stresslösung besonders bewährt hat. Nach meiner langjährigen Erfahrung werden emotionale Hintergründe, eingegrabene Verhaltensmuster und zugrunde liegende einschränkende Glaubensätze durch nichts so offen aufgedeckt wie durch den kinesiologischen Muskeltest.

Während der IQ-Test erhellen kann, ob wir es mit der besonderen Problemlage von Hochbegabten zu tun haben, kann der kinesiologische Muskeltest sehr schnell klarmachen, welche individuellen Problem-Ursachen vorliegen. Beispielsweise können selbstzerstörerische Glaubenssätze verankert sein, ohne dass die Betroffenen davon wissen. Diese Kombination von IQ-Test und Muskeltest in Verbindung mit bestimmten kinesiologischen Interventionen zur Problemlösung halte ich für extrem effektiv.

 

Nadine

Nadine war neun Jahre alt und besuchte die dritte Klasse. Nach dem Testergebnis der LMU München hatte sie einen IQ von 135. Nadines Hochbegabung war mit zwei Problemen verbunden. Wie viele Hochbegabte wollte Nadine immer alles perfekt machen. Mit weniger gab sie sich nicht zufrieden. Ihre Eltern berichteten mir, dass außerdem eine ausgeprägte Rivalität zwischen Nadine und ihrer zwei Jahre älteren, ebenfalls hochbegabten Schwester vorherrsche.

Ursprünglich wollten Nadines Eltern eine ausschließlich psychologische Beratung von mir, weil sie Vorbehalte gegenüber der Kinesiologie hatten, obwohl sie fast nichts darüber wussten. Nachdem wir die wichtigsten psychologischen Inhalte und den möglichen Umgang von der pädagogischen Seite her besprochen hatten, bot ich eine kurze „unverbindliche“ kinesiologische Sitzung mit Nadine an. Ich konnte den Eltern den möglichen praktischen Nutzen so klar darstellen, dass sie sich auf einen Versuch einließen. Ich führte also eine kurze kinesiologische Sitzung mit Nadine im Beisein ihrer Eltern durch.

Was ich über unser Gespräch nicht erfahren hatte, konnte ich jetzt über den Muskeltest herausfinden. Nadine hatte zum Beispiel den einschränkenden Glaubenssatz: „Ich bin dumm“ verankert. Im Stress fühlte sie sich ohne Liebe und war enttäuscht vom Verhalten der scheinbar ignoranten Lehrerin, was dazu führte, dass sie innerlich zornig, nach außen ungeduldig wurde. Wir verankerten den Satz „Ich bin intelligent“.

Bereits zwei Wochen später merkten die Eltern, dass Nadine sich deutlich entspannt hatte. Nadine selbst berichtete mir, dass sie sich jetzt deutlich besser, weil sicherer fühle. Sie streite sich auch nicht mehr ganz oft mit ihrer Schwester, weil sie sich nicht mehr so von ihr provozieren ließe.

Da die kinesiologische Stresslösung Nadine offensichtlich zu einer positiven Veränderung verholfen hatte, entschieden sich die Eltern, eine weitere Sitzung durchführen zu lassen. Wir arbeiteten noch einmal am Schulthema und testeten, dass sie sich in der Schule oft unwichtig fühlte und noch immer zu wenig Selbstvertrauen hatte.

Im Fach Mathematik beispielsweise führte ihr mangelndes Selbstvertrauen dazu, dass sie Schwierigkeiten hatte, neue Aufgaben zu verstehen und erlernte Lösungswege nicht auf neue Aufgaben übertragen konnte.

Nadines Eltern konnten die getesteten Informationen nachvollziehen und bestätigen. Im Anschluss führte ich einige kinesiologische Interventionen durch. Die Wirkung dieser Interventionen in Kombination mit meinen Hinweisen zur speziellen Kommunikation mit Hochbegabten führten zu deutlichen Veränderungen bei Nadine und erzeugten bei den Eltern ein Vertrauen in die kinesiologische Testung.

Nadine ging es in der Schule besser denn je. Ihre Lehrerin berichtete den Eltern, dass Nadine jetzt mehr Selbstbewusstsein habe und mehr auf ihre Mitschüler und ihre Lehrer zugehe. Auch das Verhältnis zur Schwester hatte sich noch einmal gebessert. Eines Tages – es war in unserer dritten Sitzung innerhalb von drei Monaten -  schlug Nadine sogar vor, ihre Schwester zu mir zu bringen, weil auch ihr das gut tun würde. Aus der Rivalität war echte Fürsorge geworden und aus der Rivalin eine Freundin.

 

 

„Ich bin wertlos“

Wie sich das Leben von Hochbegabten entwickelt, hängt oft stark davon ab, auf welche Weise ein hochbegabter Mensch von seinem Umfeld (Eltern, Kindergärtner, Lehrer, Ausbilder) begleitet wird. Je früher Hochbegabung mit ihren besonderen Erziehungs- und Kommunikationsansprüchen erkannt wird, desto besser für alle Beteiligten. Bei unerkannter Hochbegabung können aus besonders intelligenten Kindern im ungünstigsten Fall Jugendliche und Erwachsene werden, die mit Selbstwertproblemen, Depressionen, Ängsten und Unzufriedenheit, mit Schwierigkeiten im Studium oder Beruf, in Partnerschaft oder Ehe und oft auch im Umgang mit Autoritätspersonen zu kämpfen haben, ohne die wirkliche Ursache zu kennen.

 

Sophia

Als Sophia zu mir kam, war sie 17 alt. Seit ihrem elften Lebensjahr war sie depressiv, wurde medikamentös behandelt und hatte bereits zahlreiche Sitzungen mit Psychiatern und Psychologen hinter sich. Da ihre Eltern nicht angemessen für sie sorgen konnten, stand sie unter klinischer Beobachtung. Ihre Mutter war schizophren.

Vor einigen Jahren war im Rahmen der psychiatrischen Diagnostik auch Sophias kognitive Intelligenz getestet worden. Das Ergebnis war IQ 144

Sophia lebte nicht mehr bei ihren Eltern, sondern in einer Adoptivfamilie. Vor kurzem hatte sie die Schule gewechselt, weil sie in ihrer alten Schule so sehr Außenseiterin gewesen war, dass sie es nicht mehr ertragen konnte. Aber Sophia war kaum in der Lage, sich in die neue Klassengemeinschaft zu integrieren. Sie war übervorsichtig geworden, um nicht noch einmal so allein unter Vielen zu sein. Von dem, was sie dachte und fühlte, gab sie nur das Wenigste preis, wünschte sich aber gleichzeitig nichts sehnlicher als von ihren Mitschülern akzeptiert zu werden. Sie fühlte sich als emotionales Wrack und innerlich tot.

Über den kinesiologischen Muskeltest fand ich heraus, dass sie einschränkende Glaubenssätze wie „Ich bin unwichtig“, „Ich bin ein Versager.“ und „Ich bin wertlos.“ verankert hatte. Deswegen fühlte sie sich in der Schule unbeweglich und eng und hatte ständig den Eindruck, auf ihr würde herumgehackt. So erklärte sich auch ihre Schwierigkeit, sich im Klassenverband natürlich und locker zu verhalten.

Ich verwendete Farbbrillen nach Klinghardt, behandelte die Meridiane Milz-Pankreas und Dickdarm und wir verankerten den Satz „Ich bin wertvoll“, den sie anfänglich nicht laut aussprechen konnte. Danach erarbeiteten wir gemeinsam, wie sie sich am besten in ihrem neuen Umfeld verhalten könnte.

Sophia wollte auch unbedingt klären, ob ihre Gedanken und Bedürfnisse normal waren oder nicht. Sie interessierte sich nämlich - wie manch andere Hochbegabte auch - für Grenzthemen wie Leben und Tod. Außerdem dachte sie viel zu viel über ihre Wirkung auf andere Menschen nach. Oft tat sie das aus der Angst heraus, in eine peinliche Situation zu geraten oder wegen ihres Verhaltens oder ihrer Ansichten ausgelacht zu werden. Die Folge davon war allerdings, dass sie jedes Verhalten vorher überdachte, was auf Kosten ihrer Spontaneität ging und es für sie immer schwerer machte, neben ihren Gedanken auch ihre Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen.

Die kinesiologischen Balancen reduzierten ihren persönlichen und körperlichen Stress und unterstützten sie, sich kraftvoller zu fühlen. Sie war nicht mehr so depressiv und begriff, dass sie sich mit ihrem Bedürfnis nach Verständnis und Akzeptanz nicht von anderen Menschen unterschied. In unseren Gesprächen wurde auch klar, dass Sophia aus ihren kontrollierenden Gedanken selbstzerstörerische Schlüsse zog, die aber faktisch falsch waren, und sich dann aufgrund falscher Schlussfolgerungen unnötig schlecht fühlte.

Mit der Zeit fügte sie sich immer besser in die Klasse ein und lernte, immer mehr von sich zu zeigen. Ihre Beziehung zu den Mitschülern wurde immer entspannter und intensiver.

Unsere Zusammenarbeit begann vor etwa zwei Jahren und dauerte rund acht Monate, in denen Sophia zwölf Mal bei mir war. Vor kurzem kam sie noch einmal in meine Praxis, um mir ein Buch zurück zu bringen, das ich ihr geliehen hatte. Sie war gerade mitten in ihren Abiturvorbereitungen. Ich fragte sie, ob sie schon wüsste, was sie nach der Schule machen wolle. Fröhlich erzählte sie mir, dass sie sich sehr für den Umweltbereich interessiere und ein Auslandpraktikum in Afrika machen wolle

 

 

„Ich bin nicht heilbar“

Bei hochbegabten Erwachsenen geht es oft um die Klärung der eigenen Intelligenz um die Probleme die sie haben, besser zu verstehen. Intelligente Menschen schätzen sich nämlich oft nicht als besonders intelligent ein und bewerten die eigenen Möglichkeiten oft zu niedrig. So kann ein Intelligenztest hier eine Selbstwert erhöhende Funktion haben, weil er eine „unabhängige“, positive Bestätigung von außen darstellt. Und wenn die berufliche Karriere nicht wie gewünscht verlaufen ist, kann aus einem positiv erlebten IQ-Test die Motivation gezogen werden, sich beruflich noch einmal zu verändern.

Als Intelligenztest setze ich bei Erwachsenen, je nach Fragestellung, entweder den Intelligenz-Struktur-Test 2000R (IST 2000R) nach Liepmann, Beauducel, Barocke und Amthauer aus dem Jahr 2007 oder den erst neu erschienen Wilde-Intelligenz-Test 2 (WIT-2) nach Kersting, Althoff und Jäger aus dem Jahr 2008 ein. Als kulturunabhängiges sprachfreies Instrument verwende ich den Culture Faire Test 20R (CFT 20R) nach Rudolf H. Weiß aus dem Jahr 2007.

 

Anton

Anton, 25, war Student der Betriebwirtschaft. Nachdem er von seiner Freundin verlassen worden war, wurde er schwer depressiv. Immer mehr zweifelte er an sich und seinem Leben, war unzufrieden mit dem, was er bis dahin erreicht hatte, und konnte schließlich längst nicht mehr so produktiv sein, wie er sich das gewünscht hätte.

Der kinesiologische Muskeltest deckte den einschränkenden Glaubensatz „Ich bin schwach“ auf. An seiner Stelle verankerten wir:„Ich bin stark“.

In den Gesprächen zeigte sich, dass es für Anton schwierig war, sich in das universitäre Lernen und Lehren einzufügen, weil kaum eine Theorie ihm die Wirklichkeit zufriedenstellend beschreiben konnte. Dazu kam, dass die Professoren auf sein kritisches Hinterfragen eher mit Unmut reagierten. So war er also gezwungen, Informationen und Modelle zu lernen, die in seinen Augen unvollständig und teilweise falsch waren.

Anton hatte immer wieder die Erfahrung gemacht, dass er anders dachte als andere, dass er andere Bedürfnisse hatte als andere, und dass er sich für ganz andere Themen interessierte als andere. Deswegen wurde er äußerst vorsichtig, wenn er mit anderen Menschen zu tun hatte, und überdachte die geplanten Tagesaktivitäten schon im Vorfeld sehr genau, um immer auf alle eventuellen Gefahren vorbereitet zu sein.

Über den Muskeltest fanden wir einschränkende Glaubensätze wie „Ich bin nicht gut genug“ und „Ich bin nicht heilbar“. An ihrer Stelle verankerten wir die freimachenden Sätze „Ich bin perfekt so, wie ich bin.“ und „Ich heile.“ Wir arbeiteten heraus, dass viele seiner Probleme mit vorhandenen Schuldgefühlen, einer starken Fehlerorientierung, ungünstigen Erwartungshaltungen, einem ausgeprägten Perfektionismus und einer generalisierten Angst vor dem Unbekannten zu tun hatten.

Der Intelligenztest verhalf Anton zu einer „objektiven“ Einschätzung“ seines kognitiven Potenzials. Als er wusste, dass sein allgemeiner IQ bei 126 und der spezielle IQ Wissen sogar bei 136 lag, hatte er in dieser Hinsicht definitiv keinen Grund mehr, an sich zu zweifeln.

Die kinesiologische Lerntyp-Analyse nach Dawna Markowa und die Gehirndominanz-Analyse nach Paul Dennison und Clara Hannaford halfen Anton zu verstehen, wie er Informationen aufnahm und gaben ihm Anregungen zur Unterstützung seines speziellen Lernverhaltens. Anton verarbeitet die Informationen auf der bewussten Ebene visuell, auf der unterbewussten Ebene auditiv und kinestetisch auf der unbewussten Ebene (VAK) Das bedeutet, dass er Informationen zwar sehr gut visuell aufnehmen, aber seine körperlichen Bedürfnisse nicht immer klar wahrnehmen konnte.

Darüber hinaus zeigte sich, dass Anton sehr guten Zugriff auf beide Gehirnhemisphären hatte. Das heißt, dass er sowohl im logischen Bereich als auch im gestalterischen Bereich gute Fähigkeiten entwickeln konnte.

Von diesen Informationen angeregt, las Anton sich in die Thematik ein und hatte endlich einen Erklärungs-Schlüssel für seine persönlichen Eigenheiten gefunden. In unseren Gesprächen stärkten wir sein Selbstwertgefühl, so dass er seine ständige Habacht-Haltung immer mehr lockern konnte. Schließlich traute er sich sogar, unvorbereitet in Seminare und Vorlesungen zu gehen und spontan auf mögliche Fragen zu reagieren.

Anton war über einen Zeitraum von 6 Monaten wöchentlich bei mir.

 

 

Anders als die anderen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat eine Checkliste herausgegeben, die als Einstiegsmöglichkeit in die Hochbegabungsproblematik gut geeignet ist. Es werden Merkmale des Lernens und Denkens, der Arbeitshaltung und Interessen und des sozialen Verhaltens aufgeführt.

 

Merkmale des Lernens und des Denkens

  • Hochbegabte haben in einzelnen Bereichen ein sehr hohes Detailwissen.
  • Ihr Wortschatz ist für ihr Alter ungewöhnlich.
  • Ihre Sprache ist ausdrucksvoll, ausgearbeitet und flüssig.
  • Sie können sich Fakten schnell merken.
  • Sie durchschauen sehr genau Ursache-Wirkungs-Beziehungen.
  • Sie erkennen bei schwierigen Aufgaben zugrunde liegende Prinzipien.
  • Sie können leicht gültige Verallgemeinerungen herstellen.
  • Sie können außergewöhnlich gut beobachten.
  • Sie lesen sehr viel von sich aus und bevorzugen Bücher, die über ihre Altersstufe deutlich hinausgehen.

 

Arbeitshaltung und Interessen

  • Motivierte Hochbegabte gehen in bestimmten Problemen völlig auf.
  • Sie sind bemüht, Aufgaben stets vollständig zu lösen.
  • Sie sind bei Routineaufgaben leicht gelangweilt.
  • Sie streben nach Perfektion und sie sind selbstkritisch.
  • Sie geben sich mit ihrem Arbeitstempo oder –Ergebnis nicht schnell zufrieden.
  • Sie setzen sich hohe Leistungsziele und lösen (selbst-) gestellte Aufgaben mit einem Minimum an Anleitung und Hilfe durch Erwachsene.
  • Sie interessieren sich für viele „Erwachsenenthemen“ wie Religion, Philosophie, Politik, Umweltfragen, Sexualität, Gerechtigkeit in der Welt…

 

Merkmale des sozialen Verhaltens

  • Hochbegabte beschäftigen sich viel mit Begriffen wie Recht-Unrecht sowie Gut-Böse – und sind bereit, sich gegen „Autoritäten“ zu engagieren.
  • Sie gehen nicht um jeden Preis mit der Mehrheit.
  • Sie sind individualistisch.
  • Sie akzeptieren keine Meinung von Autoritäten, ohne sie kritisch zu prüfen.
  • Sie können gut Verantwortung übernehmen und erweisen sich in Planung und Organisation als zuverlässig.
  • Sie suchen sich ihre Freunde bevorzugt unter Gleichbefähigten, häufig Älteren.
  • Sie neigen schnell dazu, über Situationen zu bestimmen.
  • Sie können sich in andere einfühlen und sind daher für politische und soziale Probleme aufgeschlossen

 

 

„Ich bin nicht gut genug“

Die genannten Merkmale des Lernens und Denkens weisen darauf hin, welche Auffälligkeiten besonders begabte Kinder und Erwachsene aufweisen können, aber keineswegs zeigen müssen. Deswegen kann man auch nicht sagen, wie viele Merkmale erfüllt sein müssen. Solche Listen können nur als Screening dienen. Für eine endgültige Identifikation gibt es derzeit keine Alternative zum Intelligenztest.

 

Markus

Markus, IQ 131, war depressiv und musste ständig eine innere Unruhe niederkämpfen. Schon als Kind war er sehr aggressiv und bekam große Probleme in der Schule. Als er älter war, suchte und fand er „Lösungen“, die ihm scheinbar dabei halfen, ruhiger zu werden: Einerseits nahm er Substanzen wie Cannabis oder Alkohol zu sich, andererseits absolvierte er ein hartes Kampfsport-Training. Aber weder seine Unruhe noch seine Aggressivität verschwanden.

Als 22-Jähriger landete er bei mir, weil er sein Leben ein für alle Mal ändern wollte. Anstelle der ewigen Unruhe wollte er Kontinuität in seinem Leben und endlich lernen, mit anderen Menschen besser umgehen zu können.

Ein weiteres Problem war, dass Markus sich nach dem Abitur für ein Wirtschafts-Studium entschieden hatte, aber bald merkte, dass er sich mit den universitären Lehr- und Lernmethoden überhaupt nicht wohl fühlte.

Markus hatte eine sehr eigenwillige, praktisch orientierte Vorgehensweise, sich Themen und Inhalte selbst beizubringen, die sich mit den Anforderungen des prüfungsbezogenen Auswendiglernens nur schwer vereinbaren ließen.

Unter anderem testete ich bei ihm den einschränkenden Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug.“ Dieser Satz war der Grund dafür, dass Markus den Eindruck hatte, unannehmbar zu sein. Auf der unbewussten Ebene führte das zu einem Gefühl von Bitterkeit, die ihn schließlich auf der bewussten Ebene in einem Zustand ständiger Überreizung gefangen hielt. Wir verankerten den Satz: „Ich bin perfekt so wie ich bin.“

Markus machte die Erfahrung, dass ihn die kinesiologischen Balancen der Meridiane nach Touch for Health, die Farbbrille in Kombination mit Augenbewegungen und das Halten von meridianbezogenen Punkten auf dem Körper sehr schnell beruhigten. Die etwa dreißig Minuten dauernde Behandlung der Meridiane und das Einklopfen des positiven Satzes hatten den gleichen Entspannungs-Effekt wie etwa drei Trainingsstunden Kampfsport.

Um sie zu Hause selbst durchführen zu können, lernte Markus die Stresslösungen, die sich vor allem auf die Stärkung seines Meridiansystems bezogen und den großen inneren Druck von ihm nahmen. Sein Auftreten konnte er durch die gewonnene Entspannung so verändern, dass er mit seinen Mitmenschen nicht mehr so dramatisch aneinander geriet.

Zur Selbstkorrektur benutzte er zu Hause auch Übungen aus dem Qi Gong in Verbindung mit Mudras aus dem Buch von Meister Wangs Fingerspielen. Soweit ich mich erinnern kann, brauchten wir drei Sitzungen, um Markus so zu unterstützen, dass er lernte, seine enormen Energien positiv zu kanalisieren und sich deswegen auch in seinem sozialen Umfeld deutlich wohler fühlte. Er entschied sich, die Universität zu verlassen, weil er sich dort nie wohl gefühlt hatte und kein großer Auswendiglerner war. Er plante in einer Unternehmensberatung anzufangen.

Seine Depression konnte er überwinden, weil er sich selbst autorisierte, der Universität nicht gerecht werden zu müssen. Durch die innerliche Befreiung von dieser gesellschaftlichen Konvention konnte Markus sein Selbstvertrauen - unabhängig von seinen Leistungen in der Universität - aufbauen und sich etwas suchen, was ihn interessierte und ihm Spaß machte

 

 

„Ich kann mir selbst nicht trauen“

Wenn folgende Anzeichen dauerhaft zutreffen, kann man von körperlichen und/ oder seelischen Problemen hochbegabter Kinder und Erwachsenen ausgehen.

 

  • intensive Stimmungsschwankungen
  • zunehmender Leistungsabfall in der Schule
  • Abdriften in eine Phantasiewelt
  • anhaltende Appetitlosigkeit
  • zunehmende Ängstlichkeit
  • sozialer Rückzug
  • auffällig aggressives Verhalten, Wutausbrüche
  • extremer Perfektionismus bis hin zur Zwanghaftigkeit
  • oft Gefühle von Kraft- und Energielosigkeit

 

Julia

Wegen eines chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS) konnte Julia (25 Jahre alt/ IQ 131) ihr Studium nicht fortsetzen. Die Folge war, dass sie große Schuldgefühle entwickelte. Sie zweifelte an ihrer Intelligenz, fühlte sich wertlos und verhielt sich aggressiv gegenüber ihrem Freund und anderen ihr nahe stehenden Personen. Extrem wütend war Julia vor allem auf ihre Krankheit.

Wir begannen, an ihrem Selbstwert zu arbeiten, um ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihr zu helfen, die Krankheit und deren Folgen anzunehmen.

Julia hatte den einschränkenden Glaubenssatz: „Ich kann mir selbst nicht trauen.“. Wir fanden eine der Ursachen für diesen Glaubenssatz im Alter von zwei Jahren, als Julias Eltern sich trennten. An seiner Stelle verankerten wir: „ Ich traue mir“. Außerdem verwendete ich Farbbrillen und stärkte die Meridiane Niere, Dickdarm und Kreislauf/ Sexus nach Touch for Health.

Julia interessierte sich sehr für die Zusammenhänge der Kinesiologie und stellte viele kritische Fragen. Sie recherchierte ausführlich über die Entstehung und die Behandlung des CFS und fand viele bearbeitenswerte Ansatzpunkte.

Auf der emotionalen und mentalen Ebene stabilisierten wir ihren Selbstwert und ihre aggressiven Gefühle und Verhaltensweisen. Sie konnte ihre hohen Erwartungen an sich selbst zu einer realistischen Einschätzung der Situation verändern. Inzwischen kann sie mit ihrer Krankheit gut umgehen und mit ihrem Freund eine zufriedene Partnerschaft leben, weil sie ihre Gefühle besser regulieren und ausagieren kann.

Ihr Studium lässt sie noch immer ruhen und bemüht sich sehr um körperliche und geistige Entspannung. Sie ist zwar noch nicht voll belastbar, aber das macht ihr nun längst nicht mehr so viel Stress wie vorher. Wir führten in einem Zeitraum von 7 Monaten 9 Sitzungen durch.

 

 

Literatur und Kontakte

Die beschriebenen Fälle zeigen, dass die Stress lösenden Möglichkeiten der Kinesiologie sehr gut geeignet sind, um Menschen mit kognitiver Hochbegabung in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und individuellen Problemlösung wirksam zu begleiten. Durch den nonverbalen Zugriff des Muskeltests und die sich daraus ergebenen Erkenntnisse lassen sich nahezu alle Themen wirksam unterstützen. Voraussetzung ist allerdings, dass der kinesiologische Behandler mit der besonderen Thematik der Hochbegabung und ihrer möglichen Folgen und Probleme vertraut ist.

 

Für den LIT-Verlag Münster bereiten Petra Nagel, Silke Richter und Hagen Seibt gerade ein Buch mit dem Titel: „Praxis der Arbeit mit Hochbegabten“ vor, in dem sie Aufsätze von Psychologinnen und Psychologen zusammengetragen haben, die einen Schwerpunkt in der Diagnostik und Begleitung von hochbegabten Kindern und Jugendlichen gesetzt haben. Alle Autoren, die in diesem Buch von ihrer Arbeit berichten und zum Teil auch grundsätzliche Fragen fachlich vertiefen, sind Mitglieder der „Expertengruppe Hochbegabung des Berufsverbandes Deutscher Psychologen“. Das Buch wendet sich vor allem an Eltern, Lehrer und Erzieher, die mit hochbegabten Kindern und Jugendlichen zu tun haben, denn gerade sie müssen deren oft widersprüchliche und provokante Verhaltensweisen verstehen, damit sie empathisch, kreativ und wirksam handeln können.

 

Das Thema der Hochbegabung und den daraus möglicherweise entstehenden Problemen ist so umfangreich, dass ich im Rahmen dieses Artikels nur eine kurze Einführung geben und meine Erfahrungen über die Verwendung von kinesiologischen Interventionen bei hochbegabten Kindern und Erwachsenen schildern kann.

Für lokale Kontakte empfehle ich die beiden großen bundesweit tätigen Vereine Hochbegabtenförderung e.V.; Tel. 0234-935670, www.hbf-ev.de und die Deutsche Gesellschaft für das Hochbegabte Kind e.V., Tel. 0700-23422864, www.dghk.de.

Für kompetente IQ-Testung und psychologische Beratung verweise ich auf www.die-hochbegabung.de, wo sich die Seite der „Expertengruppe für Hochbegabung des Bundes Deutscher Psychologen“ findet, die sich in diesem Bereich besonders auskennen.

 

© Andreas Niklas, 2008

 

 

Literatur:

1. Petra Nagel, Silke Richter, Hagen Seibt, Praxis der Arbeit mit Hochbegabten“, LIT-Verlag Münster, Veröffentlichung 2008 geplant,

2. Herbert Horsch, Hoch begabt – und trotzdem glücklich,

Oberstebrink Verlag ISBN 3-934333-16-8, 2006

3. Dr. Christina Rüssmann-Stöhr & Hagen Seibt, Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen ISBN 3-00-015233-4, 2004, (Telefonische Bestellung 02327-780 160) email: hagenseibt@aol.com

4. Bundesministerium für Bildung und Forschung, Begabte Kinder finden und fördern, 2004, PDF Download unter www.bmbf.de Tel. 01805 – 262302

5. Clara Hannaford, Mit Auge und Ohr, mit Hand und Fuß – Gehirnorganisationsprofile Erkennen und nutzen. VAK Verlag, Kirchzarten, 1998.

6. Dawna Markova, Wie Kinder lernen – Eine Entdeckungsreise für Eltern und Lehrer, VAK Verlag, Kirchzarten, 1996

 

 

 

 

Andreas Niklas

 

Als aktives Mitglied des Europäischen Verbands für Kinesiologie (EVfK), Begleitender Kinesiologe (DGAK), Diplom-Psychologe (BDP) und Mitglied in der Expertengruppe für Hochbegabung des BDP verbindet er alternatives und akademisches Wissen zu einer besonders effektiven Arbeitssynthese. Psychologische und körperorientierte Verfahren wie Elemente der Verhaltenstherapie, Meditationen und Atemtechniken kombiniert er zu einer wirksamen Synthese mit der Kinesiologie. Seit 1998 gibt er Einzelsitzungen und Seminare in München. Er arbeitet zurzeit an einem Buch über Kinesiologie. Die Begründer der weltweit bekanntesten Kinesiologie–Systeme werden mit ihren Methoden vorgestellt.

 

Dipl. Psych. Andreas Niklas

Schellingstr. 19 RGB

D- 80799 München

Tel. 089-34076931

andreas.niklas@web.de

www.andreasniklas.de

 

 

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Andreas Niklas, Diplom-Psychologe, Praxis für Kinesiologie und Psychologie und Praxis für Hochbegabung, 80799 München
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Andreas Niklas Diplom-Psychologe  Praxis für Kinesiologie und Psychologie und Praxis für Hochbegabung 80799 München Andreas Niklas, Diplom-Psychologe,
Praxis für Kinesiologie und Psychologie und Praxis für Hochbegabung, 80799 München
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