Gruppentherapie
Gruppentherapie
Stand: 02.04.2015
Der Begriff "Gruppenpsychotherapie" wurde erstmals von Jakob Moreno in den 1940er Jahren verwendet. In Gruppen gearbeitet hat man jedoch bereits schon früher. Anfangs aus Kostengründen und um die Interaktionen zwischen Gruppe/Gesellschaft und Individuum/Patient besser verstehen zu können.
In den 1960er- bis 1980er Jahren gewann die Gruppenpsychotherapie erneut an Bedeutung. Als führende Vertreter zu jener Zeit gelten u.a. Michael Balint, Fritz Perls, Carls Rogers und Horst Eberhard Richter.
Je nachdem welches psychotherapeutische Verfahren in der Gruppe Anwendung findet, oder welche Themen dort behandelt werden, können Gruppentherapien psychodynamisch, verhaltenstherapeutisch gesprächs- oder klientenzentriert, thematisch (z.B. Familientherapie) oder nach Indikationen (z.B. Zwangs-, Angst-, Depressionsgruppe) ausgerichtet sein. Es gibt etliche Therapieformen, die sich für Gruppenpsychotherapie eignen, u.a. Psychodrama, Verhaltenstherapie, Gestalttherapie, Systemische Therapie, Transaktionsanalyse, Tanztherapie, Maltherapie usw.
Im Allgemeinen gilt eine Gruppengrösse von 7 bis 12 Teilnehmern als optimal. Eine unabdingbare Grundvorraussetzung ist die Verpflichtung aller Gruppenteilnehmer zur absoluten Verschwiegenheit gegenüber Dritten, nicht an der Gruppe teilnehmenden Personen.
Als Vorteile der Gruppenarbeit, besonders der Indikationsgruppen, gelten das Erkennen des Patienten, daß er mit seinen Symptomen nicht alleine ist, was meist entlastend auf ihn wirkt, sowie die gegenseitige Motivation und Unterstützung durch die anderen Gruppenmitglieder beim Bewältigen der Erkrankung (z.B. Beim Expositionstraining). Des weiteren das Spiegeln und Verbessern sozialer Kompetenzen und Ressourcen durch und innerhalb der Gruppe, was die Gruppenmitglieder meist stärkt und ihre Selbstwahrnehmung verbessert, sowie die Aufklärung und Enttabuisierung der Erkrankung nach außen (Psychoedukation), welches zu einem verbesseren Selbstwertgefühl des Patienten führen kann und ihm hilft, mit der Erkrankung umzugehen.
Neuere Verfahren wie die Energetische Psychotherapie (EFT, MET usw.) erlauben das stellvertretende Arbeiten mit nur einem Klienten, wobei gleichzeitig alle anwesenden Gruppenteilnehmer profitieren (Geborgter Nutzen), das anonyme Arbeiten, bei dem der Klient sein Problem bzw. Symptom nicht kundtut (wenn er bspw aus Scham nicht vor anderen darüber sprechen möchte), und das schnelle Bearbeiten komplexer Probleme durch die unterschiedlich gelagerten Inputs der Teilnehmer und der sich daraus ergebenden Synergien.
Gruppentherapien bieten heutzutage für Teilnehmer auch die Möglichkeit von Therapieformen zu profitieren, die in Einzelsitzungen nicht finanziert werden können.
Dieser Artikel wurde verfasst von
Marion Weber, THERAPIE & COACHING im Center Circle® München
am Mittwoch, den 26.11.08
Verfasser dieses Artikels:
Praxis für Traumatherapie und Bindung Marion Weber
Heilpraktikerin (nur Psychotherapie), 79219 Staufen im Breisgau