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Theophilos von Edessa

Theophilos von Edessa 1

Theophilos von Edessa (* 695; † Mitte Juli 785[1]) war ein syrischer Gelehrter im 8. Jahrhundert. Wenngleich überzeugter Christ, war er am Hof des Kalifen al-Mahdi in Bagdad als Hofastrologe und bedeutender Gelehrter tätig. Theophilos war vielfältig gebildet und verfügte über gute Kenntnisse der griechischen Literatur. Er war anscheinend mit einigen persischen und vielleicht auch indischen astrologischen Schriften vertraut. Theophilos schrieb zahlreiche Werke, unter anderem Übersetzungen griechischer Schriften ins Syrische, astrologische Abhandlungen und eine Chronik, die bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts reichte. Seine Tätigkeit deutet auf das lebendige intellektuelle Milieu syrischer Christen auch unter der islamischen Herrschaft hin. Seine Werke wurden von mehreren späteren Autoren herangezogen, doch sind sie nicht vollständig erhalten. Es ist gesichert, dass seine heute verlorene Chronik von dem syrischen Bischof Dionysius von Tell Mahre und anderen Geschichtsschreibern benutzt wurde. Sehr wahrscheinlich stand ein Teil ihres Materials – vermittelt durch eine Zwischenquelle – auch dem byzantinischen Chronisten Theophanes zur Verfügung. Für diese Geschichtsschreiber war die Chronik eine wichtige Quelle für die Geschichte des 7. und frühen 8. Jahrhunderts im Vorderen Orient.

Leben

Die islamische Expansion bis 945 (nach Gustav Droysens Handatlas, 1886)

Über das Leben des Theophilos ist nur sehr wenig bekannt.[2] Er war der Sohn eines gewissen Thomas (daher auch die arabische Bezeichnung Thawafil ibn Tuma) und stammte aus der bedeutenden syrischen Stadt Edessa, die im Machtbereich des Kalifats lag. Bereits in den 30er und 40er Jahren des 7. Jahrhunderts hatten die muslimischen Araber die Ostprovinzen des Byzantinischen Reichs erobert und die zweite spätantike Großmacht, das neupersische S?s?nidenreich, sogar zerschlagen. Bis ins frühe 8. Jahrhundert kamen Nordafrika und die Iberische Halbinsel im Westen hinzu, während im Osten die Grenze Indiens erreicht wurde (zu Details siehe Islamische Expansion). Byzanz, das zugleich von Awaren, Slawen und Bulgaren von Norden und Arabern von Südosten und über das Meer bedrängt wurde, zog sich auf dem Balkan an die Küstensäume zurück und verteidigte Kleinasien. 674 bis 678 und noch einmal 717 bis 718 wurde die Hauptstadt Konstantinopel von den Arabern belagert, bevor sich die Lage zwischen dem Reich und dem Kalifat, wo ab Mitte des 8. Jahrhunderts die Abbasiden regierten, stabilisierte.[3]

Die große Mehrheit der Bevölkerung im Vorderen Orient und Nordafrika war zu diesem Zeitpunkt noch immer christlich. Wie viele andere Christen im Kalifenreich scheint sich auch Theophilos mit den politischen Verhältnissen arrangiert zu haben, zumal bereits bei seiner Geburt Byzanz längst die Kontrolle über den syrisch-nordmesopotamischen Raum verloren hatte.[4] Theophilos war ein umfassend gebildeter Gelehrter und sprach neben seiner syrischen Muttersprache fließend Griechisch. Er galt als hervorragender Astronom, womit aber eher seine astrologische Tätigkeit gemeint war. Er war, wie aus seinen Werken hervorgeht, überzeugter Christ; späteren Berichten zufolge soll er Maronit gewesen sein, doch es ist unklar, ob dies zutrifft. Aufgrund seines guten Rufs war er vielleicht bereits in der Zeit al-Mansurs (754–775) am Kalifenhof in Bagdad tätig. Offensichtlich betrachtete Theophilos seine Tätigkeit für einen muslimischen Herrscher nicht als Widerspruch zu seinem persönlichen Glauben, zumal christliche Gelehrte keine Seltenheit am Kalifenhof waren und sogar christliche Bischöfe gute Kontakte zu den muslimischen Behörden pflegten. Unter Kalif al-Mahdi (775–785) wurde Theophilos schließlich Hofastrologe und stand in der besonderen Gunst des Kalifen. Aus einem Brief an seinen Sohn Deukalion, der ursprünglich wohl Noah hieß, geht hervor, dass er den Kalifen sogar auf einem Feldzug in den Osten nach Persien begleitete.[5] Im hohen Alter von 90 Jahren ist Theophilos wohl Mitte Juli 785 verstorben.

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