«Sein oder nicht sein; das ist hier die Frage»

«Sein oder nicht sein; das ist hier die Frage»

Mit diesem berühmten Zitat aus Shakespeareˋs «Hamlet» möchte ich unseren heutigen Beitrag beginnen und heisse Euch wieder im Blog willkommen. Dieses Zitat von Shakespeare kennen wahrscheinlich die meisten von uns und sei es nur, dass sie es irgendwann mal in der Schule gehört haben. Es ist zu einem geflügelten Wort in unserem Sprachgebrauch geworden, welches auch ich selber schon oft benutzt habe.

Allerdings hatte es bisher für mich nur wenig Aussagekraft, es war eben ein Spruch, über dessen tieferen Sinn ich mir niemals ernsthaft Gedanken gemacht hatte.

Diese Worte bekamen jedoch auf einmal einen ganz anderen Sinn, nämlich als ich an einer Gruppenaufstellung teilnahm, in der es um meine Herkunftsfamilie ging. Ich hatte mich aufgrund meiner eigenen Biografie schon eine ganze Weile vorher mit dem Thema «Parentifizierung» befasst. Davon spricht man, wenn sich in einer Familie die sozialen Rollen umkehren. Konkret bedeutet das, das die Eltern aufgrund verschiedenster Ursachen z. B. eigener Traumata, ihre Verantwortlichkeiten als Eltern gegenüber ihren Kindern nicht vollständig wahrnehmen können oder wollen und für die Kinder emotional nicht erreichbar sind. Dadurch werden die Bedürfnisse der Kinder entweder nicht wahrgenommen oder nicht erfüllt, die Kinder bleiben sich oft selbst überlassen. Im Gegenzug dazu glauben die Kinder, das es ihre «Schuld» ist, das sie nicht beachtet werden oder keine Anerkennung oder Wertschätzung bekommen und fühlen sich gewissermassen dafür «verantwortlich», dem abgewandten Elternteil oder beiden Elternteilen zu «beweisen», das sie gut genug sind, um deren Anerkennung zu bekommen.  

 

Ich habe sehr viel zu diesem Thema recherchiert und bin in diesem Zusammenhang auch immer wieder auf die Lebensgeschichten und Erzählungen der sogenannten «Kriegskinder» und «Kriegsenkel» gestossen, die mich sowohl aus persönlichen als auch aus psychologischen Gründen sehr interessierten und berührten. Mittlerweile gibt es zu dieser Thematik eine Reihe von sehr guten Büchern, die ich nur weiterempfehlen kann, denn sie haben auch mir sehr geholfen, einige Dinge in meiner eigenen Familie klarer zu sehen und vieles besser zu verstehen.  

Die Protagonisten dieser Geschichten beschrieben in allen Fällen ähnliche Verhaltensmuster und Beziehungsgeflechte zwischen ihnen und ihren Familienmitgliedern, die auch ich in meiner Familie erlebt habe. So war es z.B. in vielen Familien üblich, dass über die Vergangenheit nicht gesprochen wurde oder gesprochen werden durfte. Schliesslich sollte nichts an die schrecklichen Dinge erinnern, oft genug wurde die Erinnerung daran aber auch verdrängt, um überleben zu können. Wichtig war, nach aussen hin eine heile und harmonische Familie sowie den Zusammenhalt untereinander zu demonstrieren. Oft wurde jedoch auch von distanzierten oder gefühlskalten bis hin zu gewalttätigen Beziehungen berichtet, in denen es an jeglicher emotionalen Wärme und Fürsorge fehlte, denn schliesslich ging um das blanke Überleben, da war einfach keine Zeit für solche «Banalitäten».

Jetzt höre ich schon den einen oder anderen sagen, aber das ist doch längst Vergangenheit und abgeschlossen und spielt heute keine Rolle mehr. Oh doch, das tut es und zwar manchmal mehr, als uns selber bewusst und lieb ist. Welche Auswirkungen diese Familienverhältnisse auf die nachfolgenden Generationen haben können und mein eigenes «Sein oder Nichtsein» beeinflusst haben und wie ich daraus für mich selber lernen konnte und immer noch lerne, davon möchte ich im 2. Teil zu diesem Thema berichten.

 

 

 

Weitere Informationen:
https://www.essenntial.com/2019/06/12/sein-oder-nichtsein-das-ist-hier-die-frage/

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Margrit Senn, Traumatherapeutin (IoPT), Coach, Margrit Senn, 4000 Basel
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