Kein Sex ist auch keine Lösung

Kein Sex ist auch keine Lösung

Wir sind umgeben von Sex und Erotik. Ob in der Werbung, im Fernsehen oder im Internet – ständig und überall wird darüber geredet, gelacht und diskutiert. Wir leben heute in einem Zwiespalt: Die Medien berichten grenzenlos, ungehemmt und lebensfern, viele sprechen von einer pornographisierten Gesellschaft. Gleichzeitig sinkt die Zufriedenheit mit dem eigenen Liebesleben. „Oversexed and underfucked“ – so beschrieb die Autorin Ariadne von Schirach das Phänomen. Sex ist immer ein Thema, sogar wenn man keinen hat. Frauen und Männer leiden auf unterschiedliche Art und Weise darunter. Männer beklagen sich über zu wenig Sex. Frauen leiden eher unter zu wenig Gefühl, Nähe und Zärtlichkeit. 

Nicht wollen - nicht können 

Eine aktuelle Studie in Deutschland ergab, dass nicht einmal die Hälfte aller Befragten ihren Sex als gut empfinden. Immer mehr Paare leiden unter „nicht wollen" oder „nicht können". In langjährigen Beziehungen haben viele Paare nur noch wenig Sex.

40 Prozent der Frauen leiden an Lustlosigkeit, 30 Prozent der Männer leiden an Erektionsstörungen und hinzu kommen sexuelle Versagensängste auf beiden Seiten. Die fast unvermeidbaren und zwangsläufigen Mechanismen, die dazu führen, sind zu wenig bekannt und werden kaum thematisiert. Und das obwohl unerfüllte sexuelle Bedürfnisse einen großen Einfluss auf die Entstehung von Krankheiten haben, wenn diese menschliche Urkraft nicht befriedigend gelebt wird. Das führt zu einer gestörten Gesamtbefindlichkeit mit Symptomen wie Muskelschmerzen, Verstimmungen, inneren Spannungen, gestörter Kommunikation, Aggressionen, Depressionen und sexuellen Funktionsstörungen. Andererseits werden sexuelle Probleme häufig auch durch verschiedene Krankheiten oder deren Behandlungen, zum Beispiel durch Medikamente oder Operationen, verursacht. 

Sexpause als Warnsignal 

Scheiden körperliche Gründe als Ursache für die Flaute im Bett aus, ist eine lange Sexpause immer ein Warnsignal. Denn wenn zwischen Beiden nichts mehr läuft, ist das ein eindeutiges Zeichen, dass auch in anderen Bereichen der Beziehung die Dinge im Argen liegen. Besonders Stress im Alltag, Langeweile im Bett, falsche Vorstellungen oder Angst und Scham sind Ursachen für unglückliche Männer und Frauen in unglücklichen Beziehungen und unbefriedigendem Sex. Eine sexuelle Störung ist immer auch eine Beziehungsstörung und umgekehrt. Der seelische Leistungs- und Leidensdruck ist oft enorm. Der ganz normale Verlauf einer Beziehung in jungen Jahren beginnt mit der anfänglichen Verliebtheit mit all ihren Hochgefühlen, Schmetterlingen im Bauch und der rosa Brille für den Partner oder die Partnerin. Wenn man diese Verliebtheits-Phase überstanden hat, wieder einen klaren Blick bekommt und sich immer noch liebt, folgt die nächste Phase: Der Wunsch ein gemeinsames Leben aufzubauen.  

Man lebt zusammen, vielleicht wird auch geheiratet, man schläft miteinander – auch um Kinder zu bekommen – und landet immer mehr im grauen Alltagsleben mit Hausbau, Haushalt, Kindererziehung, Beruf und Altersvorsorge. Für Nähe, Intimität oder Sex bleibt fast keine Zeit mehr. Schwangerschaft, kleine Babys und Schlafmangel sind ebenfalls schlechte Voraussetzungen für befriedigenden Sex. Alle Paare sehen sich früher oder später in dieser Situation. Einige schaffen es ein Liebespaar zu bleiben, andere werden eine Wohngemeinschaft, die sich daran erinnern wie es mal war. Besonders Mütter und Väter haben Mühe sich wieder als Liebespaar neu zu finden und zu erleben. Nicht immer gestehen Paare sich das ein. Stattdessen verharmlosen sie den über Monate ausbleibenden Sex und reden das Problem klein. 

Liebespaar oder Wohngemeinschaft? 

Aber an wen kann man sich wenden? Frauenärzte und Urologen sind in diesem Fall nicht die richtigen Ansprechpartner, denn bei sexueller Unzufriedenheit handelt es sich um keine Krankheit, weder körperlich noch psychisch. Und wenn sich Paare in ihrer unzufriedenen Situation für eine sinnvolle Paartherapie entscheiden, geht es dabei vorrangig um Gesprächsführung, Mediation oder Kommunikationstraining. 

Die versteckten und schambesetzten sexuellen Probleme werden – wenn überhaupt – nur oberflächlich angesprochen. Die quälenden Fragen bleiben: Mir fehlt Sex, aber ihr nicht! Er spricht nicht mit mir! Ich bin ihm nah, aber irgendwie doch nicht! Eigentlich schlafen wir noch aus Gewohnheit miteinander! Warum habe ich keine richtige Lust mehr! Warum merkt er das nicht? War das schon alles? Dies kann am besten in einer Sexualtherapie besprochen werden. 

Mut darüber zu sprechen! 

Dankenswerterweise benötigt nicht jedes sexuelle Problem eine längere Therapie. Schon der Mut in einer einmaligen Beratung – allein oder zu zweit – darüber zu sprechen erleichtert und entspannt die schwierige, festgefahrene Situation. In einer vertrauensvollen Gesprächsatmosphäre können Hemmungen abgebaut und neue Blickwinkel und Lösungswege gefunden werden.  

Es geht dabei um die Vermittlung von Informationen, Tipps und Empfehlungen, Klärung von Wünschen und Zielen, Abklärung von Konflikten oder Anregung neuer Verhaltensweisen. Oft kommt es so schon nach kurzer Zeit zu einer Entlastung von Leistungsdruck, mehr Vertrauen in die eigenen Gefühle und Bedürfnisse, sowie einer leichteren Kommunikation zwischen Mann und Frau, denn: Es geht nicht um Stellungen, sondern um Einstellungen.

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Birgit Lummer, Heilpraktikerin Psychotherapie, Praxis für Sexualtherapie Lippstadt, Westfalen, 59558 Lippstadt
zum Anbieterprofil ».

Birgit Lummer Heilpraktikerin Psychotherapie  Praxis für Sexualtherapie Lippstadt Westfalen 59558 Lippstadt Birgit Lummer, Heilpraktikerin Psychotherapie,
Praxis für Sexualtherapie Lippstadt, Westfalen, 59558 Lippstadt
http://www.therapeutenfinder.com/therapeuten/psychotherapie-birgit-lummer-lippstadt.html

Kommentar zu diesem Artikel eingeben

Hier können Sie Ihre Meinung zu diesem Artikel hinterlassen. Bitte beachten Sie dabei unsere Nutzungsbedingungen. Mit * markierte Felder müssen ausgefüllt sein (Es darf auch ein Pseudonym sein). Ihre E-Mail Adressen wird selbstverständlich nicht veröffentlicht.



Sicherheitscode *

Diese Seite teilen:
Facebook Icon Googleplus Icon Twitter Icon Xing Icon

Bewertungen

noch keine Bewertungen

EMDR-Brille REMSTIM 3000

EMDR-Brille REMSTIM 3000

Anzeige

Seitenanfang