Liebe ist das Salz in der Beziehungssuppe – aber reichen tut das leider nicht

Liebe ist das Salz in der Beziehungssuppe – aber reichen tut das leider nicht

US-Autor Mark Manson bringt es kurz und knapp auf den ungeschönten Punkt: „Love is not enough.“ Außer in den Hollywood-Romanzen natürlich – da geht alles, solange nur geliebt wird. Aber bei uns „Normalos“ und vor allem, wenn die Verbindung zu unserem Herzensmenschen über die Zeit der rosaroten Brille hinaus Bestand haben soll, sind noch ein paar weitere Zutaten und Gewürze nötig, wenn Partnerschaft auch auf Dauer funktionieren und vor allem schmecken soll. Diese Zutaten bestimmt jeder ganz individuell für sich und seine Beziehung. Wenn es keine oder eine zu kleine Schnittmenge dieser Werte zwischen den Partnern gibt, kann es kompliziert werden: Wenn ihr Treue wichtig ist, er aber eine offene Beziehung leben will, wird sie vermutlich trotz Liebe nicht wirklich glücklich mit ihm werden. Wenn er unbedingt Kinder möchte, sie aber ihre Freiheit genießen und Karriere machen will, wird er ein großes Opfer bringen müssen, wenn er mit der Frau, die er liebt, zusammenbleiben möchte – oder er entscheidet sich gegen ihren Lebensentwurf und damit auch gegen sie. Wenn sie Konflikte grundsätzlich ausdiskutieren möchte, wo er Probleme lieber aussitzt, können ach hier Reibungspunkte entstehen, die das Band zwischen beiden auf Dauer immer dünner scheuern. Im besten Fall treffen sich die beiden in der Mitte und sind in der Lage, Kompromisse zu schließen (und hierbei ist die Liebe sicherlich förderlich). Doch es gibt Konstellationen, da stellt sich das als schier unerreichbares Ziel dar.

Harte Wahrheiten über die Liebe

Mark Manson spricht von „3 harten Wahrheiten über die Liebe“. Damit verbannt er diese Emotion, die den meisten von uns so wichtig ist (mich eingeschlossen) und die wir so … ja, eben: liiieeeben … an einen gar nicht rosaroten Ort jenseits aller Gefühlsduselei: die Liebe vermag viel, aber sie ist nicht (alleiniger) Garant für wie eine zufriedene Partnerschaft.

1. Liebe heißt nicht, dass zwei zusammenpassen

Und (zum Glück oder leider – das kommt auf die Perspektive an) ist es der Liebe selbst auch egal, ob zwei das tun: Susanne, die am Wochenende am liebsten in der großen Clique Fahrrad-Touren macht, liebt nämlich Thorsten, obwohl der vorzugsweise jedes Wochenende allein mit Susanne wandern gehen möchte. Und dann gibt’s da noch Jack, der sich fast ausschließlich von Burgern und Pizza ernährt, und Lisa, die auf vegan, frisch und gesund steht – und auf Jack. Was bei Susanne, Thorsten, Jack und Lisa harmlos ist, passiert anderswo extremer: da verliebt sich Frank in Thea, obwohl er schnell merkt, dass sie ein Drogenproblem hat. Da ist Sina verrückt nach Werner, der wegen schwerer Körperverletzung im Gefängnis sitzt. Es passiert jeden Tag: Menschen verlieben sich in Menschen, die ihnen eigentlich nicht gut tun (werden).

Gerade wenn es um kleinere Unterschiede geht, sind diese in der Verliebtheitsphase meistens kein Hindernis – oder zumindest empfinden wir sie nicht als solches. Schließlich liebt man sich! Schwierig wird’s erst dann, wenn der Beziehungsalltag einzieht und die Toleranz von und in ihm auf die Probe gestellt wird: Wie stark ist unsere Bereitschaft ausgeprägt, eigene Bedürfnisse zurückzustellen zum Wohle der Beziehung? Und wie sehr treten unliebsame Eigenheiten des anderen in den Vordergrund, die man zwar schon früh geahnt, aber drüber hinweggeschaut und toleriert hat?

2. Liebe löst keine Beziehungsprobleme

Die Liebe kann so groß sein wie sie will – es gibt Konflikte, Verletzungen, Brüche und Risse, die sie nicht zu kitten vermag. Erst recht nicht, wenn es das Paar nicht schafft, diese aufzulösen und zu befrieden. Ein trauriger „Klassiker“ ist der Seitensprung: Selbst wenn beteuert wird, dass es „nichts Ernstes“ war und man den Partner doch noch immer liebe; oft ist das Vertrauen so zerstört, dass es zur Trennung kommt. Es geht aber auch mit weniger großem Knall: Wenn die Kommunikation zwischen zwei Partnern über lange Zeit nicht funktioniert, fehlt ihnen das wichtigste Instrument, um Konflikte gemeinsam zu lösen. Schuldzuweisungen, Rechtfertigungen, Verletzungen am einen, verständnisvoller, konstruktiver und zukunftsorientierter Austausch am anderen Pol – Opposition oder Koalition? Was davon im Beziehungsalltag gelebt wird, hat mehr mit Empathie, Offenheit und Kommunikationskompetenz zu tun als mit Liebe.

3. Liebe ist es nicht wert, sich selbst zu opfern

Unsere Beziehung lässt uns im besten Fall wachsen, macht den Alltag rund und bunt und bereichert das Leben. Und wie schon unter Punkt 1 vermerkt: sie funktioniert nur, wenn beide Beteiligte zu Kompromissen bereit sind (was umso wichtiger ist, je unterschiedlicher die Partner sind). Aber Achtung: Wenn die Grenze von Kompromissbereitschaft hin zur Selbstaufgabe überschritten wird, sollten sämtliche Alarmglocken schrillen. Wenn Ihre körperliche oder seelische Gesundheit bedroht oder schon verletzt sind, wenn Sie Ihre Träume, Visionen und Ziele nicht verfolgen können, wenn Sie regelmäßig auf echte Herzensangelegenheiten verzichten müssen, wenn Sie sich dauerhaft eingeschränkt und beschnitten fühlen … dann ist es vielleicht an der Zeit, darüber nachzudenken, ob Sie Liebe mit etwas anderem verwechseln, beispielsweise mit Abhängigkeit, der Angst vor dem Alleinsein oder der Hoffnung, die bekanntermaßen zuletzt stirbt.

Ja, ich gebe es zu: dieser Blog-Artikel hat was Desillusionierendes. Das hat unser Alltag allerdings zuweilen auch, wenn wir nach Casablanca, Titanic oder Pretty Woman das Kino verlassen und uns zuhause die Geigen auf den Kopf fallen. So ist das eben … mit der Liebe und dem Drumherum. Tut mir leid, John Lennon, Love is eben doch nicht ganz all you need ;-) 

Weitere Informationen:
https://www.blauer-campus.de/single-post/2018/03/16/harte-wahrheiten-ueber-die-liebe

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Sandra Hinte, Ganzheitlicher Coach, Blauer Campus, 76547 Sinzheim
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Blauer Campus, 76547 Sinzheim
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