Blutegelbehandlung

31.01.2015

„ Egeln Sie sich"

Schon vor 5000 Jahren war die Behandlung mit Blutegeln (Hirudo medicinalis) Teil der indischen Heilkunst. Römische und griechische Ärzte setzten Blutegel an. Im Abendland belegen Quellen aus dem 1. Jahrh.v. Chr. den Einsatz von Blut-egeln zu therapeutischen Zwecken. Im Mittelalter kam es besonders in Nordeuropa zur Verbreitung dieser Therapie bei unterschiedlichen Er-krankungen mit einem Höhepunkt um 1850, was fast zur Ausrottung der Blutegel führte.

Für viele Menschen ist der Blutegel ein unansehnliches, parasitäres Geschöpf, mit dem man möglichst wenig zu tun haben will. Bei näherer Betrachtung jedoch stellt man fest, daß es sich bei dem Egel um ein ganz besonderes Tier handelt, das dem kranken Menschen großen Nutzen bringen kann. Der Nutzen besteht vor allem darin, daß der Egel beim Saugen einen ganzen Cocktail von Wirksubstanzen in den „Wirt“ abgibt. Es sind dies antientzündliche,antibakterielle und gerinnungshem-mende Stoffe, aber auch solche, die diuretisch wirken und das Zusammenklumpen von Blutkörper-chen verhindern, den Lymphstrom beschleunigen sowie das Allgemeinbefinden verbessern.

Hauptindikationen für die Blutegeltherapie sind vor allem Arthrosen (Kniegelenk, Schulter, Hüfte, Fingergelenke), Krampfadern,Venenentzündungen (Varicosis),Sehnenentzün-dungen (Tennisarm, u.a.), Herpes Zoster (Gürtelrose), Rheumatischer Formenkreis, Tinnitus, Migräne, Angina pectoris.